Pressemitteilung | (BDI) Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

Standortattraktivität Russlands für deutsche Unternehmen unverändert hoch / Über zwei Milliarden Euro deutsche Investitionen geplant

(Berlin) - Über 80 Prozent der deutschen Unternehmen erwarten in den nächsten Jahren in ihrem Russlandgeschäft ein Umsatzwachstum von über 10 Prozent und planen Investitionen von mehr als zwei Milliarden Euro. Dies ist ein wesentliches Ergebnis einer Umfrage des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft unter den deutschen Unternehmen, die auf dem russischen Markt aktiv sind. Die größten Investitionen sind im Energiesektor und der Automobilindustrie geplant. So erhält Deutschland durch den gemeinsamen Bau der Ostsee-Pipeline eine direkte Anbindung an die riesigen russischen Erdgasvorkommen. Mit dem neuen Infrastrukturprojekt soll die Versorgungssicherheit durch Diversifizierung der Transportwege und durch neue Transportkapazitäten für zusätzliche Mengen russischen Erdgases erhöht werden.

Fast 90 Prozent der Unternehmen sind der Meinung, dass sich das Geschäftsklima in den letzten Jahren in Russland verbessert hat und gehen davon aus, dass sich dieses positive Klima auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Knapp 60 Prozent der Unternehmen erwarten, dass sich auch die Gewinne überdurchschnittlich entwickeln werden.

Als größten Vorteil des russischen Marktes nannten die Unternehmen die gestiegene Kaufkraft und das Konsumverhalten des russischen Verbrauchers, das zu einer deutlich gestiegenen Nachfrage geführt habe. Ebenfalls mit guten Noten versehen wurden das Wettbewerbsklima und der Zugang zu Informationen. Die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass die Reformanstrengungen der russischen Regierung in die richtige Richtung gehen. Anerkennung fanden die Reformschritte der russischen Regierung in den Bereichen des Steuerrechts und der Finanzdienstleistungen. Reformbedarf sehen die deutschen Unternehmen dagegen bei Bürokratie, den Zollverfahren und der mangelnden Transparenz von Entscheidungen.

Die russische Wirtschaft setzte in diesem Jahr trotz weltweiter fortschreitender Konjunkturflaute ihre positiven Entwicklungen fort. Das Wachstum betrug im ersten Halbjahr 2005 knapp 6 Prozent. Der Rubel blieb weitgehend stabil. Die Währungsreserven erreichten im Juni 2005 einen neuen Rekordstand mit 147 Milliarden US-Dollar.

Auch die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen florieren. Im ersten Halbjahr 2005 stieg der bilaterale Handelsumsatz im Vergleich zum Vorjahreswert um knapp 30 Prozent und konnte damit die starke Dynamik der deutsch-russischen Beziehungen untermauern. Russland führt nun die Rangfolge des deutschen Osthandels vor Tschechien, Polen und Ungarn an. Deutschland ist weiterhin größter Außenhandelspartner Russlands.

Deutschland liegt mit über 9,3 Mrd. US-Dollar bei den akkumulierten Gesamtinvestitionen auf Platz vier unter den ausländischen Investoren in Russland. Einen leichten Rückgang gab es bei den Wertpapieranlagen, Finanzderivaten und Kreditgewährungen. Die Direktinvestitionen sind dagegen im Jahr 2004 leicht gestiegen, Deutschland liegt mit 2,55 Mrd. US-Dollar ebenfalls an vierter Stelle. Die wichtigsten Zielbranchen der deutschen Investoren sind der Energiebereich, die Nahrungsmittelverarbeitung und der Groß- und Einzelhandel.

Quelle und Kontaktadresse:
BDI Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Albrecht von der Hagen, Pressesprecher Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: (030) 20280, Telefax: (030) 20282566

(sk)

NEWS TEILEN: