Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Stimmung in der deutschen Landwirtschaft hellt sich auf / ifo Konjunkturbarometer: Verbesserte Zukunftserwartungen

(Bonn/Berlin) - Die Stimmungslage unter den deutschen Landwirten hat sich wieder verbessert. Ihre Erwartungen über die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwei bis drei Jahren sind gestiegen, die Talsohle der vergangenen Jahre scheint durchschritten. Dies geht aus dem aktuellen "ifo Investitionstest Agrar", einer repräsentativen Umfrage des Münchener Institutes für Wirtschaftsforschung (ifo) unter fast 1.700 Landwirten hervor, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilte.

Für den Deutschen Bauernverband ist das verbesserte Stimmungsbild der Landwirtschaft vor allem in den höheren Schweinepreisen und der stabileren Preisentwicklung bei Milch und Rindfleisch begründet. Der DBV geht davon aus, dass die Investitionspläne für das Jahr 2000/2001 in Anlagen und Maschinen höher ausfallen werden. Dies dürfte auch auf einen hohen Nachhol- und Ersatzbedarf bei den viehhaltenden Betrieben zurückzuführen sein. Wesentlichen Einfluss auf die tatsächlichen Investitionsausgaben wird aber der Ausgang der Steuerreform haben. Der DBV fordert insbesondere die steuerliche Gleichbehandlung aller Rechtsformen bei betrieblichen Umstrukturierungen und bei der Höhe der Steuersätze. Eine Unternehmensteuerreform, die die mittelständisch geprägten landwirtschaftlichen Unternehmen schlechter stellt als die großen Kapitalgesellschaften sowie Abschreibungsmöglichkeiten deutlich verschlechtert, würde den erfreulichen Stimmungsumschwung wieder gefährden.

Im Juni 2000 schätzten nach dem ifo Investitionstest 50 Prozent der Landwirte in Deutschland ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als befriedigend ein, 16 Prozent für gut oder sehr gut (Dezember 1999: 14 Prozent). 34 Prozent gehen nach wie vor von einer ungünstigen wirtschaftlichen Situation aus. Trotz dieses im Vergleich zu anderen Branchen immer noch hohen Anteils pessimistischer Einschätzungen hat sich das Stimmungsbild unter den deutschen Landwirten im Vergleich zur vorangegangenen ifo-Umfrage im Dezember 1999 verbessert. Damals schätzten 44 Prozent der Landwirte, also 10 Prozent mehr als heute, ihre eigene wirtschaftliche Lage als ungünstig ein.

Die Mehrheit der Landwirte (51 Prozent) erwartet eine gleichbleibende wirtschaftliche Entwicklung ihrer Betriebe in den nächsten zwei bis drei Jahren, 38 Prozent eine Verschlechterung ihrer Lage. Im Dezember 1999 befürchtete noch eine Mehrheit von 53 Prozent eine schlechtere wirtschaftliche Entwicklung. 11 Prozent der Landwirte (Dezember 1999: 9 Prozent) gehen sogar von einer positiveren Entwicklung ihrer landwirtschaftlichen Betriebe aus.


Zaghafte Belebung der Investitionen
Das verbesserte Stimmungsbild wirkt sich derzeit nur abgeschwächt auf die Investitionsabsichten aus. Ein kleiner Teil der Landwirte, nämlich 27 Prozent, wollen mehr investieren. Dies sind immerhin vier Prozentpunkte mehr als noch vor einem halben Jahr. Der Anteil der Landwirte, die auf Investitionen in Maschinen und Geräte völlig verzichten oder weniger investieren wollen als im Vorjahr, ist mit 47 Prozent stabil geblieben und vergleichsweise hoch.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband, DBV-Pressestelle, Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn, Telefon (02 28) 81 98 239, Fax (02 28) 81 98 231

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