Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

Übergang zum digitalen Radio und Fernsehen erfolgt "sanft und konsequent" / Maßgeschneiderte Geräte für die IFA 2001 angekündigt

(Hannover) - Auf einem Symposium der vom Bundeswirtschaftsministerium moderierten „Initiative Digitaler Rundfunk“ (IDR) haben Experten aus Politik, Wissenschaft, Sendeanstalten und Industrie am 28./29.September 2000 auf der Expo in Hannover die Szenarien vorgestellt, die den weiteren Weg zum digitalen Hörfunk und Fernsehen bestimmen werden. Die Bundesrepublik Deutschland hält dabei Schritt mit einer Entwicklung, die inzwischen weltweit eingeleitet oder angekündigt wurde.

Der an der Arbeit in der IDR beteiligte Fachverband Consumer Electronics im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. begrüßt, dass bereits jetzt konkrete und praktikable Vorschläge vorliegen. So können dem Fachhandel und den Konsumenten zur Internationalen Funkausstellung (IFA) 2001 in Berlin zahlreiche neue – technisch und finanziell maßgeschneiderte – Lösungen für den Einstieg in die künftige digitale Radio- und Fernsehwelt angeboten werden. Einen Verdienst der IDR sieht der Fachverband auch darin, dass die zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Gremien entstandenen Verfahren für den digitalen Hörfunk und das digitale Fernsehen gemeinsam betrachtet und koordiniert wurden.

Der Trend zur Digitaltechnik geht nicht nur von den – durch die CD allgemein bekannten – Möglichkeiten der Qualitätsverbesserung aus. Digitale Verfahren schaffen vor allem Platz bei den vorhandenen Sendefrequenzen: Um das Programmangebot zu vervielfachen und zusätzlich neuartige – auch interaktive – Informations-, Bildungs- und Unterhaltungsdienste bei Radio und Fernsehen realisieren zu können. Das digitale Fernsehen verfügt in Zukunft sogar über eine standardisierte Schnittstelle, die eine Brücke vom Internet zum Fernsehen schlägt. Mit dieser Schnittstelle, die mit der Multimedia Home Plattform (MHP) eingeführt wird, können auch Menschen ohne Computer bzw. Computerkenntnisse direkt an der Online-Welt der entstehenden Wissensgesellschaft teilnehmen.

Verbraucherschutz und die Sicherstellung des Anspruchs auf Information spielten bei den Beratungen der IDR eine wichtige Rolle. Der Übergang vom heutigen zum digitalen Radio und Fernsehen wird nicht nur konsequent, sondern auch „sanft“ erfolgen. Für eine Übergangszeit werden Radio und TV also gleichzeitig mit der alten und der neuen Sendetechnik ausgestrahlt. Im Übrigen kann jedes vorhandene Fernsehgerät jetzt oder später durch eine so genannte Settop-Box zum digitalen TV-Gerät erweitert werden.

Bei Kabel und Satellit, über die 91 Prozent der Fernsehteilnehmer ihre Programme empfangen, gibt es ausreichend technische Möglichkeiten zu einer parallelen Versorgung. Via Satellit werden heute bereits – neben nahezu über zweihundert digitalen Pay-TV und Free-TV Angeboten – praktisch alle bekannten Programme sowohl analog als auch digital ausgestrahlt, zuzüglich so genannter Nischen- und Spezialprogramme.

Lediglich beim terrestrischen Empfang, der langfristig vor allem für portable und mobile Radio- und Fernsehdienste genutzt werden wird, könnten regional insofern Kompromisse erforderlich werden, da nicht für beliebig lange Übergangszeiten jedes gewohnte Programm in der gewohnten Qualität nach alter und neuer Sendenorm empfangbar ist.

Sowohl für Radio als auch für Fernsehen wird es während der Übergangsperiode – sie dauert bei Kabel und Satellit so lange wie erforderlich, beim terrestrischen Fernsehen bis 2010 und beim terrestrischen Radio bis 2015 – so genannte Mehrnormen-Geräte für analogen und digitalen Empfang geben. Neben Settop-Boxen für Fernseher und integrierten TV-Lösungen werden übrigens auch Einsteckkarten angeboten, die den Computer zum Digital-TV-Empfänger erweitern.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. Stresemannallee 19, 60596 Frankfurt Telefon: 069/63020 Telefax: 069/6302317

NEWS TEILEN: