Pressemitteilung | Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB)

VDB bewertet ENVI-Kompromissvorschlag als kritisch

(Berlin) - Der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) bewertet die heutige Stellungnahme des Umweltausschusses im Europäischen Parlament (ENVI) zum weiteren Umgang mit indirekten Landnutzungsänderungen (iLUC) überwiegend als kritisch.

"Der Beschluss des ENVI-Ausschusses berücksichtigt nicht die wissenschaftlichen Erkenntnisse", so VDB-Präsident Dr. Robert Figgener. Der Kompromiss reflektiere weder die wissenschaftlichen Unsicherheiten der iLUC-Berechnungen noch die Fehlerhaftigkeit der Tank-Teller-Debatte. Selbst der Autor der IFPRI-Studie, die den Berechnungen der iLUC-Faktoren zugrunde liegt, hatte davon abgeraten, die Werte für die Gesetzgebung zu berücksichtigen.

Der ENVI-Ausschuss hat sich dennoch für die Einbeziehung der wissenschaftlich umstrittenen iLUC-Faktoren ausgesprochen. Darüber hinaus sollten nach Ansicht des Ausschusses herkömmlicher Biodiesel und Bioethanol nur bis zu 5,5 Prozent zum Ziel von zehn Prozent erneuerbare Energien im Verkehrssektor beitragen. Für 'advanced biofuels' und erneuerbaren Strom stellt der Kompromiss eine Überbewertung dieser noch nicht in größerem Ausmaß vorhandenen Technologien dar. Die Anforderung von mindestens 60 Prozent Treibhausgasminderung ab 2018 macht darüber hinaus die Anrechnung heimischer Biokraftstoffe, z.B. aus Raps, schwierig.

"Es ist unverständlich, dass der ENVI-Ausschuss die wissenschaftlichen Erkenntnisse unberücksichtigt lässt und damit die heimischen, nachhaltig erzeugten Biokraftstoffe begrenzt. Als indirekten Effekt werden die Abgeordneten damit den Absatz fossiler Kraftstoffe ankurbeln und die Eigenversorgung der EU mit heimischen Futtermitteln reduzieren", so Figgener.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB) Pressestelle Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 72625911, Fax: (030) 72625919

(tr)

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