Pressemitteilung | European Bioplastics e.V. (EUBP)

Verbraucherinformation zu kompostierbaren Tragetaschen aus Biokunststoff transparent

(Berlin) - Auf ihrer heutigen Pressekonferenz kritisierte die Deutsche Umwelthilfe den Einsatz von Einkaufstüten, die anteilig aus erneuerbaren Rohstoffen bestehen und kompostierbar sind. Diese seien eine Verbrauchertäuschung, so die Umweltorganisation. European Bioplastics sieht dies als nicht zutreffendes Pauschalurteil über die Tragetaschen und die dazugehörige Produktkommunikation an. Nicht berücksichtigt wird ein entscheidender Vorteil kompostierbarer Tragetaschen: die Menge von sauber getrenntem Bioabfall kann deutlich gesteigert werden.

Immer mehr Kunststoffprodukte in Deutschland werden teils oder vollständig aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt. Im Zuge von Umwelt- und Klimaschutz sowie vor dem Hintergrund schwindender Erdölvorräte ist dies eine notwendige ökonomische und ökologische Umstellung.

Bei den im Handel erhältlichen kompostierbaren Tüten beläuft sich der Anteil erneuerbarer Rohstoffe momentan auf mindestens 30 Prozent, in Einzelfällen auf über 50 Prozent. Dieses Mischverhältnis garantiert eine gute Funktionalität der Tüte sowie die Möglichkeit zur mehrfachen Verwendung. Die Industrie arbeitet daran, den erneuerbaren Anteil des Materials stetig zu erhöhen.

Zudem werden eindeutige Hinweise auf eine korrekte industrielle Kompostierung gemäß europaweit harmonisierter Norm EN 13432 gegeben. Die Norm macht klare Vorgaben für beispielsweise Rottezeiten, Ort oder auch Schwellenwerte für Ökotoxizität, die die Tragetaschen einhalten müssen. Tragetaschen, die diese Bedingungen erfüllen und durch anerkannte, unabhängige Institutionen zertifiziert wurden, tragen das Keimling Logo. Die so gekennzeichneten Tragetaschen bauen in der überwiegenden Mehrheit, der in Deutschland vorhandenen Kompostierungsanlagen vollständig ab. "Wie man die Kompostierung von Tragetaschen künftig weiter auf die Bedürfnisse der Entsorgungswirtschaft abstimmen kann, ist bereits Gegenstand des Dialogs unserer Branche mit der Verwertungsindustrie", erklärt Andy Sweetman, Vorstandsvorsitzender von European Bioplastics.

"Biokunststoffe sind dabei aus der Nische zu treten, und werden zunehmend sichtbarer für den Verbraucher. Wie in jedem innovativen Feld, entwickeln wir unsere Materialien und Produkte stetig weiter und speziell bei Biokunststoffen gibt es ein großes, ungenutztes Potential. Zahlreiche der heute offenen Fragen werden wir in den nächsten Jahren beantworten können", schließt Sweetman zuversichtlich.


Weiterführende Links zum Thema:

DIN / EN 13432 (hier käuflich zu erwerben):
http://www.beuth.de/de/norm/din-en-13432/32115376

Fact Sheet Industrial Composting:
http://en.european-bioplastics.org/wp-content/uploads/2011/04/fs/FactSheet_Industrial_Composting.pdf

Fact Sheet Verpackungen aus Biokunststoffen:
http://en.european-bioplastics.org/wp-content/uploads/2011/04/fs/Verpackung_de.pdf


Der Biokunststoffmarkt - ein Überblick:

Biokunststoffe sind eine große Familie von Materialien. Sie können biobasiert, kompostierbar oder beides sein. So bieten sie nicht nur eine Alternative zu rein erdölbasierten Produkten, auch neue Entsorgungswege erschließen sich. Das Marktvolumen wächst rund 20 Prozent pro Jahr und die Sichtbarkeit von Biokunststoffen wächst stetig - z. B. als Verpackung für bekannte Markenprodukte.

Verpackungen und Einkaufstüten sind mit etwa 40 Prozent des Marktvolumens das momentan stärkste Anwendungssegment für Biokunststoffe. Die derzeitigen Produktionskapazitäten belaufen sich für Biokunststoffe allgemein auf rund eine Million Tonnen weltweit, jedoch noch unter einem Prozent mit Bezug auf die jährliche Kunststoffproduktion (ca. 250 Millionen Tonnen).

Quelle und Kontaktadresse:
European Bioplastics e.V. Pressestelle Marienstr. 19/20, 10117 Berlin Telefon: (030) 28482-350, Telefax: (030) 28482-359

(cl)

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