Pressemitteilung | Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv)

Versicherungspflichtige Arbeitsplätze im Bereich Hauswirtschaft erhalten

(Berlin) - Die Frauen und ihre Möglichkeiten, eigenes Einkommen zu erwirtschaften, sind wieder einmal zur Verfügungsmasse des Finanzministers geworden, stellte die Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv) Erika Lenz fest, nachdem der Kabinettbeschluss zur Finanzierung der Erhöhung des Kindergeldes um 30 DM bekannt geworden war. Erika Lenz fordert den Finanzminister und die Fraktionen im deutschen Bundestag auf, die Streichung der steuerlichen Absetzung sozialversicherungspflichtig beschäftigter Haushaltshilfen zurückzunehmen, da von einer echten Familienförderung nur die Rede sein kann, wenn nicht gleichzeitig die Frauen in doppelter Hinsicht belastet werden.

Eine wichtige gesellschaftliche Forderung unserer Zeit ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Vielen Frauen und Müttern ist es erst möglich trotz der Familie ihren Beruf auszuüben, wenn sie eine Haushaltshilfe beschäftigen, die u.a. auch die Kinderbetreuung mit übernimmt. Für diese Frauen sei der Kabinettsbeschluss ein absoluter Rückschritt, begründete die Präsidentin ihre Forderung.

Außerdem haben sich in vielen Gegenden sogenannte "Landfrauenservices" oder "Dienstleistungsagenturen, gegründet, die hauswirtschaftliche Leistungen anbieten und mindestens 25.-DM/Stunde für diese Leistungen verlangen müssen, um die Frauen ordnungsgemäß sozial abzusichern und entlohnen zu können. Diese Summe ist nur zu erzielen, wenn sie von der Steuer absetzbar ist. Diese Frauen werden künftig ebenfalls wieder der Arbeitslosigkeit anheimfallen und ohne soziale Absicherung versuchen, Geld zu verdienen.

Wenn die Staatssekretärin im Finanzministerium Dr. Barbara Hendricks von "lediglich" 5000 Arbeitsplätzen spricht, die im hauswirtschaftlichen Bereich entstanden seien, dann sind das 5000 Arbeitsplätze, die durch den Kabinettsbeschluss gefährdet werden, bzw. 5000 Einzelschicksale von Frauen, die geopfert werden. Man stelle sich vor, ein Betrieb wolle 5000 Menschen auf einmal entlassen, ein Aufschrei ginge durch die Bevölkerung.

Der dlv setzt sich besonders für Arbeitsplätze für Frauen ein, sagte die Präsidentin. Dabei bilden hauswirtschaftliche Dienstleistungen einen Schwerpunkt, weil viele Frauen im ländlichen Raum eine fundierte hauswirtschaftliche Ausbildung bis hin zur Meisterin haben. Diese Maßnahmen werden mit dem Kabinettsbeschluss konterkariert. Es wäre vielmehr um so wichtiger, die gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen und vor allem zu erhalten, um in diesen Arbeitsfeldern weitere versicherungspflichtige Arbeitsplätze zu realisieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Landfrauenverband e.V. (dlv) Reinhardtstraße 18 10117 Berlin Telefon: 030/31802029 Telefax: 030/31017831

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