Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

Wanderzirkus Giovanni Althoff soll endlich geschlossen werden / Wichtiger Etappensieg im Kampf gegen Tierqual unter der Zirkuskuppel

(Bonn) - Am Wochenende wurde bekannt, dass die Stadt Osnabrück mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz den unter anderem wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz in der Kritik stehenden Wanderzirkus Giovanni Althoff schließen will. Der Deutsche Tierschutzbund, der schon lange auf die Missstände aufmerksam gemacht hat, begrüßt das nun endlich erfolgte Durchgreifen der Behörden. Nach Schätzungen von Europas größter Tier- und Naturschutzorganisation gibt es in Deutschland etwa 200 weitere Wanderzirkusse, in denen Tiere nicht artgerecht gehalten werden.

„Das ist ein wichtiger Etappensieg im Kampf gegen die immer noch unsägliche Tierqual unter der Zirkuskuppel. Damit wird ein Zeichen gesetzt, das hoffentlich von vielen anderen Behörden wahrgenommen und nachvollzogen wird. Der Althoff-Zirkus ist nur einer von etwa 200 Wanderzirkussen in Deutschland, in denen Tiere nicht artgerecht gehalten und zur Unterhaltung missbraucht werden“, erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, zum vorläufigen Ende des Zirkus „Giovanni Althoff“ und dankt den Behörden für das Durchgreifen.

Der Wanderzirkus Giovanni Althoff stand seit langer Zeit unter verschärfter Kritik der Tierschützer. Erst vor wenigen Wochen ist ein Zirkuselefant an den Folgen der tierquälerischen Haltung gestorben. Ein Elefant wurde im Zoo Osnabrück untergebracht. Der Zirkus ist direkt nach diesem Vorfall mit den restlichen Tieren, darunter u.a. weitere fünf indische Elefanten und mehrere Pferde, nach Oppenheim am Rhein gezogen. Da die Veterinärbehörden nur im jeweiligen Bundesland aktiv werden können, hat der Ortswechsel von Niedersachen nach Rheinland-Pfalz die Ermittlungen erschwert. Zudem musste das in Osnabrück verhängte „Verbot der Zurschaustellung von Tieren“ erst noch vom Verwaltungsgericht bestätigt werden. Nachdem dies nun geschehen ist, haben die rheinland-pfälzischen Behörden umgehend das Verbot vollzogen.

Der Deutsche Tierschutzbund hofft, dass für die im Zirkus verbliebenen Tiere eine artgerechte Lösung gefunden wird. Hier seien die Behörden in der Pflicht, denn diese hätten die Tierhaltung in der Vergangenheit schließlich genehmigt. Auf keinen Fall dürfe die alleinige Last dem ehrenamtlichen Tierschutz aufgebürdet werden.

„Sei es aus wirtschaftlicher Not oder aus Ignoranz dem Tierschutz gegenüber: Das Tierleid, das bisher gesetzlich sanktioniert wurde, gehört sofort in allen Manegen beendet. Wir fordern ein endgültiges generelles Verbot der Tierhaltung für Giovanni Althoff. Die Haltung von Wildtieren in Zirkusunternehmen ist aus Gründen des Tierschutzes generell abzulehnen. Außerdem brauchen wir ein Zirkuszentralregister, damit auch länderübergreifend Informationen über Verstöße gesammelt und ausgetauscht werden können“, so Wolfgang Apel. Voraussichtlich im Herbst wird sich der Bundesrat erneut mit dem Thema befassen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V. Baumschulallee 15, 53115 Bonn Telefon: 0228/604960, Telefax: 0228/6049640

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