Pressemitteilung | Hartmannbund – Verband der Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.

Winn: „Neue Selektivverträge sind riskante Experimente“

(Berlin) - Der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Kuno Winn, hat zum Jahreswechsel Ärzte und Patienten auf einen radikalen Systemwechsel im Gesundheitswesen vorbereitet. „Die Politik hat auf Verteilungskampf gesetzt, statt das System mit den notwendigen Mitteln auszustatten“, sagte Winn. Dieser habe nun eingesetzt. Besonders vor dem Hintergrund der heutigen (20. Dezember 2007) Entscheidung der AOK Baden-Württemberg, Verhandlungen mit dem Hausärzteverband und MEDI zur Hausarztversorgung ohne die Kassenärztliche Vereinigung in Baden-Württemberg aufzunehmen, bezeichnete Winn den von der Regierung initiierten Wettbewerb als „riskantes Experiment im offenen Feldversuch“. Denn, so Winn, am Ende dieses Weges werde auch viel Bewährtes auf der Strecke geblieben sein. „Wer Ärzte in Selektivverträge mit den Krankenkassen lockt, der läuft Gefahr, am Ende die flächendeckende, wohnortnahe Versorgung zu opfern. Zudem beschneidet er das Recht der Versicherten auf die freie Arztwahl“, sagte Winn.

Der Hartmannbund-Vorsitzende warnte die Ärzte in Deutschland noch einmal ausdrücklich davor, sich nicht in „unzählige Grüppchen auseinanderdividieren zu lassen, in denen sie sich um die Ressourcen des ohnehin unterfinanzierten Systems streiten.“ Das endete in der Zerstörung der Strukturen, die Ärzten wie Patienten – bei aller berechtigter Kritik – bisher den Rest an Sicherheit in einem ins Wanken geratenen System gegeben haben.

Quelle und Kontaktadresse:
Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands e.V., Hauptgeschäftsstelle Michael Rauscher, Pressesprecher Schützenstr. 6 a, 10117 Berlin Telefon: (030) 2062080, Telefax: (030) 20620829

(el)

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