Pressemitteilung | Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V. (DStGB)

Zahl der Schulverweigerer steigt / Neue Konzepte der Zusammenarbeit gefordert

(Berlin) - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund betrachtet die zunehmende Zahl der Schulschwänzer an deutschen Schulen als besorgniserregend. “Immer mehr Kinder in Deutschland schwänzen die Schule. Es ist ein langsamer, aber stetiger Anstieg: Ca. 300.000 Schüler verweigern sich in der Schule. Zehn Prozent der Jugendlichen eines Altersjahrgangs verlassen derzeit die Schule ohne Abschluss und haben damit kaum eine Chance, eine Berufsausbildung zu beginnen“ bemängelte der Vorsitzende des Ausschusses für Soziales, Jugend und Gesundheit des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Bürgermeister Manfred Uedelhoven, Stadt Troisdorf, anlässlich der Herbstsitzung des Ausschusses heute (18. November 2005) in Potsdam.

Das Problem ist vielschichtig und es gibt nicht die “eine“ Ursache. " Dauerhaftes Schwänzen entsteht nicht über Nacht, sondern ist das Ergebnis eines schleichenden Prozesses. Ursachen dafür gibt es viele: persönliche Probleme in der Familie, Angst vor dem eigenen Versagen, ein zu starker Leistungsdruck oder Isolation und Mobbing durch den Klassenverband können dazu führen, dass sich einzelne SchülerInnen innerlich zurückziehen und später deutlich sichtbar von der Schule abwenden. Dies gilt es rechtzeitig zu erkennen", so Uedelhoven.

Es ist zunächst Aufgabe von Schulen, für die Einlösung des staatlichen Bildungsauftrags Sorge zu tragen und den Kindern und Jugendlichen Bildungs-, Berufs- und Lebensperspektiven zu eröffnen. Damit verbunden ist die Aufgabe, soziale Ausgrenzungen bei Heranwachsenden zu vermeiden und ihre Verantwortung für sich und die Gemeinschaft zu entwickeln. Schule kann nachhaltig nur wirken und zu Lösungen gelangen, wenn sie die gemeinsamen Ziele mit ihren Partnern verfolgt, insbesondere mit den Eltern, den kommunalen Stellen wie Schul-, Jugend- und Ordnungsämtern, mit Kirchen, Vereinen, Polizei und kommunalen Präventionsräten. Wirkungsvolle Maßnahmen sind auch z.B. Absprachen mit Spielhallenbetreibern und Kaufhäusern (Verschluss von Spielautomaten und Spielkonsolen während der Schulzeit). “Wir brauchen neue Formen der Zusammenarbeit, damit die Gründe für die Schulverweigerung rechtzeitig erkannt und individuelle Hilfen angeboten werden können“, so Uedelhoven abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) Franz-Reinhard Habbel, Leiter, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Marienstr. 6, 12207 Berlin Telefon: (030) 773070, Telefax: (030) 77307200

(sk)

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