Pressemitteilung | Gesamtverband der Personaldienstleister (GVP) - GeschĂ€ftsstelle MĂŒnster

Zeitarbeit ein NormalarbeitsverhÀltnis - Destatis veröffentlicht Zahlen zu "atypischer" BeschÀftigung

(MĂŒnster) - Auf stabilem Niveau bewegen sich offenbar die BeschĂ€ftigtenzahlen bei atypischen Arbeitsformen - inklusive Zeitarbeit: Jeder fĂŒnfte ErwerbstĂ€tige zwischen 15 bis 64 Jahren ging 2016 einer solchen BeschĂ€ftigung nach (20,7 Prozent). Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) blieb der Anteil in den letzten drei Jahren damit nahezu unverĂ€ndert (2015: 20,8 Prozent, 2014: 20,9 Prozent). Nichtsdestotrotz ist diese Zahl weitaus niedriger anzusiedeln: "Zeitarbeit ist feste, sozialversicherungspflichtige VollzeitbeschĂ€ftigung", erklĂ€rt Werner Stolz, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ). Er reagiert damit auf die Mitteilung des Statistischen Bundesamtes, wonach Zeitarbeit als sogenannte "atypische BeschĂ€ftigungsform" gefĂŒhrt wird. "Das ist nicht nur inhaltlich falsch, sondern auch irrefĂŒhrend", so Stolz. 80 Prozent der Zeitarbeitnehmer seien unbefristet angestellt, 90 Prozent in Vollzeit. Zu begrĂŒĂŸen sei allerdings, dass das Statistische Bundesamt mit dem MĂ€rchen aufrĂ€ume, dass Zeitarbeit BeschĂ€ftigung in den Einsatzbetrieben verdrĂ€nge. "Vielmehr ist richtig, dass viele Menschen ĂŒber Zeitarbeit erst wieder einen Zugang auf den Arbeitsmarkt bekommen." Nach Angaben der Bundesagentur fĂŒr Arbeit sind zwei von drei Arbeitnehmern in der Zeitarbeit zuvor beschĂ€ftigungslos gewesen. Und Dr. Hans-Peter Klös, Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln, bestĂ€tigte: "Leider muss man hinnehmen, dass Zeitarbeit, warum auch immer, nicht als NormalarbeitsverhĂ€ltnis, sondern als atypische BeschĂ€ftigung klassifiziert wird." Zeitarbeit biete doch nicht nur gute Eintrittschancen in den Arbeitsmarkt, sie erhöhe auch die Möglichkeiten, lĂ€nger im Arbeitsmarkt zu bleiben, machte Klös zudem deutlich. In einer Langzeituntersuchung habe das IW Köln neu geschlossene ZeitarbeitsverhĂ€ltnisse unter die Lupe genommen. Drei Viertel dieser Arbeitnehmer war sechs Monate spĂ€ter noch sozialversicherungspflichtig beschĂ€ftigt, nach zwölf Monaten waren es immer noch zwei Drittel. Zeitarbeit biete Unternehmen die nötige FlexibilitĂ€t, um ihren Personalbedarf der Auftragslage anzupassen und stabilisiere auf diese Weise auch die Stammbelegschaft. Trotzdem versuche der Gesetzgeber immer wieder, Einfluss auf die Zeitarbeit zu nehmen, wunderte sich Klös. "Ich kenne keine andere BeschĂ€ftigungsform, die so im Fokus des Gesetzgebers steht", zeigte sich der Wirtschaftsexperte verstĂ€ndnislos.

Quelle und Kontaktadresse:
(iGZ) Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e.V. Wolfram Linke, Pressesprecher PortAL 10 / Albersloher Weg 10, 48155 MĂŒnster Telefon: (0251) 322620, Fax: (0251) 32262100

(cl)

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