Pressemitteilung | Deutscher LandFrauenverband e.V. (dlv)

Ziele im Internationalen Jahr der Freiwilligen nicht erreicht

(Berlin) - Die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für ehrenamtlich Tätige bleiben weit hinter den Forderungen des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv) zurück. Diese Bilanz zieht Präsidentin Erika Lenz nach der Sitzung des dlv-Präsidium anlässlich der anstehenden Abschlussveranstaltung zum Internationalen Jahr der Freiwilligen am 05. Dezember 2001.

Gemessen am Positionspapier des dlv, das der Verband als größter Frauenverband im ländlichen Raum in seiner Mitgliederversammlung im Juni vergangenen Jahres verabschiedet hatte, sind die Errungenschaften zur Förderung des Ehrenamtes weit hinter den Forderungen zurückgeblieben. Gerade im ländlichen Raum trage vor allem das ehrenamtliche Engagement von Frauen zum Erhalt der notwendigen Infrastruktur und der Lebensqualität bei, begründet Erika Lenz die Forderungen des LandFrauenverbandes, die nach wie vor bestehen. Es sei positiv zu bewerten, dass vielfältige Anzeigen und Publikationen während des vergangenen Jahres dazu beigetragen haben, der freiwilligen Einsatzbereitschaft in der Öffentlichkeit mehr Anerkennung und einen größeren Bekanntheitsgrad zu verschaffen.

Aber die wesentlichen Forderungen des Verbandes sind nicht umgesetzt worden:

- Die steuerliche Absetzbarkeit des zeitlichen Aufwandes für ein Ehrenamt, ähnlich wie Sachspenden, ist nicht erfolgt. Alleine für Stiftungen sind die steuerlichen Möglichkeiten etwas verbessert worden. Für ehrenamtlich tätige Privatleute ist diese Forderung, die auch für Fahrtkosten, Telefon, Fax und Büroausstattung gilt, in der Steuergesetzgebung bislang nicht berücksichtigt worden. Die Kompetenz zum Ausstellen von Spendenbescheinigungen wurde auf einige zusätzliche gemeinnützige Organisationen ausgedehnt. Dies entspricht aber in keiner Weise dem Ansinnen nach einer einheitlichen steuerlichen Anerkennung ehrenamtlicher Tätigkeiten. Auch eine Anhebung der Freibeträge für Aufwandsentschädigungen ist bislang ausgeblieben.

- Ebenso steht die Anerkennung des Ehrenamtes in Form erhöhter Rentenansprüche noch immer zur Debatte. Sie fand bislang keinerlei politische Umsetzung.


- Das Gleiche trifft für den Aufruf an die Bundesregierung bezüglich der dringend notwendigen Ufallversicherung für alle nachweisbar ehrenamtlich Tätigen zu.

- Obwohl es mit Hilfe von Diskussionsforen und Kontaktbörsen während des Internationalen Jahres der Freiwilligen gelungen ist, die Vernetzung unterschiedlicher ehrenamtlicher Aktivitäten voranzutreiben, erwartet der dlv bei Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für die Ausübung ehrenamtlicher Arbeit zusätzliche staatliche Hilfe. Der kostenlose Zugang zu Qualifikationsmaßnahmen ist die Voraussetzung, dass aus vorhandener Bereitschaft tatkräftiges und erfolgreiches Engagement wird. Aufrecht erhalten bleibt auch die Forderung nach kostenlosen Informationsveranstaltungen über Haftungs-, Versicherungs- und Steuerfragen.

- Bürokratische Verfahren bei der Anwendung von Aufwandsentschädigungen bestehen leider fort. Sie stellen immer wieder eine Hürde für freiwillige Einsatzbereitschaft dar.

- Auch der Appell des dlv an die Bundesregierung, die Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit in die Lehrpläne der Schulen einzubinden, hat bislang keine Berücksichtigung gefunden. Motivierte junge Menschen sind aber die Bedingung dafür, dass ehrenamtliches Engagement auch eine Zukunft hat.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Landfrauenverband e.V. (dlv) Reinhardtstr. 18 10117 Berlin Telefon: 030/31802029 Telefax: 030/31017831

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