Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

Zirkus Althoff kein Einzelfall / Bundesweit stehen über 200 Wanderzirkusse in der Kritik

(Bonn) - Die Frist für die endgültige Rettung der Tiere aus dem Wanderzirkus Giovanni Althoff läuft . Das Ordnungsamt in Osnabrück hat dem Zirkus den Reisegewerbeschein entzogen und gegen die Eigentümerin eine Verfügung zur Abgabe der Tiere erlassen. Der Zirkus stand schon seit Jahren in der Kritik. Der Deutsche Tierschutzbund lobt das konsequente Durchgreifen der Behörden ausdrücklich. Zugleich aber weist Europas größte Tier- und Naturschutzorganisation darauf hin, dass in bundesweit über 200 Wanderzirkussen Tiere nicht artgerecht gehalten werden. Der Fall Althoff, der damit stellvertretend für viele andere steht, mache deutlich, wie dringend ein Zirkuszentralregister und bundesweite Auffangstationen für beschlagnahmte Tiere benötigt werden. Für die jetzt dringend notwendige Unterbringung der Tiere bietet der Deutsche Tierschutzbund Unterstützung an.

Vor Ort in Oppenheim haben sich private Initiativen gegründet, die u.a. durch Spenden bei der Versorgung der im Zirkus Althoff beschlagnahmten Tiere helfen. Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt das private Engagement ebenso wie das konsequente Durchgreifen der Behörden. Es muss jetzt darum gehen, für die Tiere eine langfristige Lösung zu finden.

„Die Tierqual-Vergangenheit des Zirkus Althoff beweist, dass die Tiere nicht wieder in die Hände des Besitzers fallen dürfen. Es darf jetzt keine kurzfristigen 12-Monats-Lösungen geben, wie von politischer Seite angeregt. Damit würde die Tierqual nur weiter verlängert. Die Grundentscheidung kann nur sein, die Tiere dem Zirkus endgültig zu entziehen und da unterzubringen, wo sie langfristig bleiben können. Wir sind froh, dass das Ordnungsamt in Osnabrück durchgreift. Wir bieten den beteiligten Behörden ausdrücklich unsere Unterstützung an, für die Unterbringung der Tiere Lösungen zu finden“, erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Der Deutsche Tierschutzbund nimmt den aktuellen Fall des Zirkus Althoff zugleich zum Anlass, darauf hinzuweisen, dass eine grundsätzliche Lösung für die Wildtierhaltung in den über 200 Wanderzirkussen in Deutschland gefunden werden muss. Die Haltung von Wildtieren in Zirkusunternehmen ist aus Gründen des Tierschutzes generell abzulehnen. Europas größte Tier- und Naturschutzorganisation erneuert zudem die Forderung nach einem Bundes-Zirkuszentralregister, damit auch länderübergreifend Informationen über Verstöße gesammelt und ausgetauscht werden können.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V. Baumschulallee 15, 53115 Bonn Telefon: 0228/604960, Telefax: 0228/6049640

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