Pressemitteilung | Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed)

Zum "Tag gegen Schlaganfall" am 10. Mai (#TagGegenDenSchlaganfall)

(Berlin) - In Deutschland erleiden jährlich rund 260.000 Menschen einen Schlaganfall. Rund 80 Prozent davon werden durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) verursacht, das ein Blutgefäß im Gehirn verschließt. Blutgerinnsel sind wiederum oft die Folge von Vorhofflimmern. "Der rasante medizintechnische Fortschritt wie die Thrombektomie zur effektiven Behandlung oder der Ereignisrekorder zur Ursachenklärung helfen den Menschen immer besser. Sie müssen den Patienten zeitnah zur Verfügung gestellt werden. Wir benötigen vor allem eine schnellere Aufnahme der Technologien in den ambulanten Erstattungskatalog EBM", erklärt BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll zum nationalen "Tag gegen Schlaganfall" am 10. Mai 2019.

Beispiel Ursachenklärung durch Ereignisrekorder: Wenn vermutete Herzrhythmusstörungen in längeren Zeitabständen auftreten, kann nur ein implantierbarer Herzmonitor bzw. Ereignisrekorder den Herzrhythmus, je nach Gerät zwischen 2 und 4 Jahre lang, fortlaufend überwachen. So kann schnellstmöglich eine sichere Diagnose gestellt und die richtige Therapie für den Patienten eingeleitet werden. Von dem Ereignis-Rekorder profitieren vor allem Patienten mit einem Schlaganfall, dessen Ursache ungeklärt ist. Die stationäre Erstattung ist sichergestellt. Die ambulante Erstattung ist jedoch nach wie vor nicht gegeben. Der BVMed hat hier Ende Juni 2017 die Aufnahme in den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) beim Bewertungsausschuss Ärzte beantragt, ohne dass bislang eine positive Entscheidung getroffen wurde.

Beispiel Behandlung durch Thrombektomie: Verschließt sich durch ein Blutgerinnsel ein Blutgefäß im Gehirn, können bei den betroffenen Patienten Teile des Gehirns nicht mehr mit Blut versorgt werden. Die Entfernung des Blutgerinnsels aus den Hirnarterien mittels eines Mikro-Katheters, die sogenannte mechanische Thrombektomie, hat sich hier mittlerweile als Goldstandard durchgesetzt. Die hoch wirksame Thrombektomie wird in Deutschland bereits seit vielen Jahren angewendet. Jährlich werden rund 7.000 mechanische Thrombektomien in Deutschland durchgeführt. Deutschland nimmt damit europaweit eine führende Position ein, denn es wird mittlerweile eine nahezu flächendeckende Versorgung gewährleistet.

Beispiel Behandlung durch Katheterablation: Weniger bekannt ist, dass Vorhofflimmern eine der Hauptursachen für Schlaganfälle ist. Herzrhythmusstörungen treten in der Bevölkerung relativ häufig auf, mit Vorhofflimmern als häufigster Form. Allein in Deutschland leiden rund 1,8 Millionen Menschen daran. Leiden Patienten länger unter Vorhofflimmern, erhöht sich bei den Betroffenen das Schlaganfallrisiko: Durch das Flimmern pumpt das Herz weniger Blut. Es können sich Blutgerinnsel im linken Vorhof bilden und in das Gehirn gelangen, wo sie ein Blutgefäß verstopfen und dadurch den Schlaganfall auslösen. Bei vielen Patienten mit Vorhofflimmern kann eine Katheterablation der richtige Eingriff sein, um Lebensqualität zurückzugewinnen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed) Manfred Beeres, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 29b, 10117 Berlin Telefon: (030) 246255-0, Fax: (030) 246255-99

(sf)

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