Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

Zum ersten Mal in Europa: "Tag der Streuobstwiese" am 30. April 2021

(Berlin) - Erstmals wird am Freitag, den 30. April europaweit der erste "Tag der Streuobstwiese" stattfinden. Die Bedeutung der Streuobstwiesen für die Tier- und Pflanzenwelt und die Gesellschaft soll in ganz Europa hervorgehoben werden: Der NABU unterstützt die Initiative der ARGE Streuobst Österreich und des Umweltdachverbands Österreich.

Allein in den hochstämmigen Streuobstwiesen Deutschlands gibt es dem NABU-Bundesfachausschuss Streuobst zufolge weit über 5.000 Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sowie rund 6.000 Obstsorten. "Damit sind die Streuobstwiesen insbesondere nördlich der Alpen Hot Spots der Biologischen Vielfalt. Auch deswegen wurden sie kürzlich in Deutschland in die deutsche Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen", erklärt Dr. Markus Rösler, Sprecher des NABU-Bundesfachausschuss Streuobst. Er verfasste eine von zwei erforderlichen Stellungnahmen für den erfolgreichen Kulturerbeantrag.

In Zukunft soll der "Tag der Streuobstwiese" jeweils am letzten Freitag im April seinen Platz im Kalender finden. Um diese Jahreszeit stehen in vielen bedeutsamen Streuobst-Regionen Europas - dazu zählen die Bretagne, die Normandie, Luxemburg, die Schweiz, Österreich und Slowenien ebenso wie ganz Deutschland - die Hochstamm-Obstbäume in voller Blüte. Mit 250.000 bis 300.000 Hektar gibt es in Deutschland nach Angaben des NABU-Bundesfachausschuss Streuobst die größten Streuobstbestände Europas. "Rund ein Viertel der europäischen Streuobstbestände steht in Deutschland", so Rösler, "davon rund 40 Prozent in Baden-Württemberg, speziell im Vorland der Schwäbischen Alb sowie rund 20 Prozent in Bayern. Wir haben daher eine ganz besondere europaweite Verantwortung für Schutz, Pflege und Entwicklung dieser Paradiese aus Menschenhand".

Streuobst-Initiativen und Naturschutzorganisationen, Kindergärten und Schulen, Keltereien und Tourismusregionen sollen diesen Tag nutzen, um auf Streuobstwiesen als Ort der Biodiversität, der Obstvielfalt, der Erwerbsgrundlage, des Genusses und der Erholung hinzuweisen.

"Wir werden unser Netzwerk an BirdLife-Partnern in ganz Europa und befreundete Organisationen in Naturschutz und Obstbau darum bitten, diese Idee aus Österreich zu unterstützen und mit vielfältigen Aktionen zu einem Erfolg werden zu lassen", so Rösler. "Seit 30 Jahren haben wir ein Netzwerk an Streuobst-Partnern in den wichtigsten Streuobst-Ländern Europas von Frankreich bis Polen und von Spanien bis Slowenien aufgebaut. Dabei verbinden wir Naturschutz mit Genuss, Obstbau mit Freizeit sowie faire Einkommen für Landwirte mit Naturerlebnis".

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Roland Panter | Julian Bethke | Britta Hennigs | Katrin Jetzlsperger | Silvia Teich - Pressestelle Für Rückfragen: Dr. Markus Rösler, Sprecher NABU-Bundesfachausschuss Streuobst Charitéstr. 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 284 984-0, Fax: (030) 284 984 - 20 00

(sf)

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