Pressemitteilung | Hessischer Apothekerverband e.V.

Arzneimittelausgaben 2007 steigen in Hessen weit unter Durchschnitt / Patienten werden bei Zuzahlungen entlastet

(Offenbach) - Ohne Sondereffekte sind die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel und Impfstoffe im Jahr 2007 in Hessen moderat gestiegen. „Die Gesundheitsreform hat zur Stabilisierung der Arzneimittelausgaben beigetragen“, erklärte der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Dr. Peter Homann. Zu den Sondereffekten zählen die gesundheitspolitisch gewünschte Erstattung von Impfstoffen und die Mehrwertsteuererhöhung. Inklusive dieser Faktoren ergibt sich eine Ausgabensteigerung im Jahr 2007 in Hessen um 6,5 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. Dies bedeutete bundesweit die zweitniedrigste Ausgabensteigerung. Lediglich in Niedersachsen lag der Wert mit 5,8 Prozent noch darunter. Im Bundesdurchschnitt war eine Steigerung von 8,1 Prozent zu verzeichnen. Darin nicht berücksichtigt sind die Einsparungen durch Rabattverträge, die direkt zwischen Herstellern und Krankenkassen geschlossen, aber nicht veröffentlicht werden.

Eine für viele Patienten erfreuliche Entwicklung, so Homann, hat sich auch in Hessen fortgesetzt: Die für verschriebene Medikamente zu leistenden Zuzahlungen sind erneut gesunken. Deutschlandweit mussten im Jahr 2007 die GKV-Versicherten 1,63 Mrd. Euro zu Gunsten der Krankenkassen zuzahlen. Das sind über 350 Mio. Euro weniger als 2006. Derzeit sind mehr als 12.000 Arzneimittel zuzahlungsbefreit.

Die Gesundheitsreform belastete die 1.650 hessischen Apotheken im Jahr 2007 erheblich. Die Umsetzung der Rabattverträge führte zu einem deutlichen Mehraufwand durch einen stark gestiegenen Erklärungsbedarf. Nur durch eine intensive persönliche Beratung durch das pharmazeutische Personal konnten die Patienten dazu bewegt werden, von ihren bisher gewohnten Medikamenten auf neue Rabattarzneimittel umzusteigen und diese auch einzunehmen, betonte Homann.

Darüber hinaus erhöhte sich der Rabatt, den die Pharmazeuten seit dem 1. April 2007 an die Krankenkassen abgeben müssen von 2,00 auf 2,30 Euro pro abgegebener Packung.

Die Packungszahl erhöhte sich bei den rezeptpflichtigen Arzneimitteln leicht um 0,2 Prozent. Bei den nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln war ebenfalls ein geringer Anstieg um 0,7 Prozent gegenüber 2006 zu verzeichnen.

Insgesamt stellten die hessischen Ärzte 375.000 Rezepte (30.982.000) mehr aus als im Vorjahr. Das entspricht einem Plus von 1,2 Prozent. Allerdings wurden hier zum überwiegenden Teil preisgünstige Generika verschrieben, so dass es nicht zu erheblichen Ausgabensteigerungen kam.

Quelle und Kontaktadresse:
Hessischer Apothekerverband e.V. Kirsten Kuhl, Pressesprecherin, Marketing und Kommunikation Strahlenbergerstr. 112, 63067 Offenbach Telefon: (069) 792005-0, Telefax: (069) 792005-20

(el)

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