Pressemitteilung | Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. (BDI)

Auch Korruption im Gesundheitswesen sollte strafbar sein / Wesiack: Der Blick nur auf die Ärzte geht fehl

(Wiesbaden) - Korruption sollte bestraft werden, findet auch der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI e.V.). Doch hält BDI-Präsident Dr. Wolfgang Wesiack es für einen groben Fehler, in der öffentlichen Diskussion wieder einmal nur auf die Ärzte zu schauen. Die Ursache für das Fehlverhalten liegt in der Intransparenz des Gesundheitssystems.

Er teilt die Auffassung von Transparency International, wonach sich alle Beteiligten im Gesundheitswesen, Warenanbieter von Pharmazeutika und Medizingeräten, Leistungserbringer jeder Art, Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen, Versicherte und deren Arbeitgeber die Schwächen des intransparenten Systems zunutze machen. Nur wenn das System für die Versicherten und für die Leistungserbringer transparenter wird, kann es vor Korruption besser geschützt werden.

Zu einem, der sich bestechen lässt, gehört immer auch einer, der aktiv besticht, weil er sich davon einen Vorteil verspricht. Dieser müsste mindestens ebenso zur Verantwortung gezogen werden, meint Wesiack. Auch die Bonusverträge für Chefärzte an den Krankenhäusern sowie die Rabattverträge der Krankenkassen, die ebenfalls zu dem Korruptionssystem gehören, müssen transparent gemacht werden.

Der BDI-Präsident ist im Gegensatz zu Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr allerdings der Meinung, dass die Korruption im Gesundheitswesen nicht im Sozialversicherungsrecht, sondern als Straftatbestand im Strafrecht geregelt werden sollte.

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) Tilo Radau, Geschäftsführer Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden Telefon: (0611) 18133-0, Telefax: (0611) 18133-50

(cl)

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