BDEW zu Medienberichten über multiresistente Keime in Gewässern
(Berlin) - Zu Medienberichten über den Fund multiresistenter Keime in Gewässern erklärt Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser: "Multiresistente Keime entstammen im Wesentlichen aus zwei Quellen: Aus den Mastbetrieben der Intensivlandwirtschaft, deren Gülle auf die Felder aufgebracht und mit dem Regen teilweise in die Gewässer abgeschwemmt wird. Und über Krankenhäuser, deren Abwasser über kommunale Kläranlagen in die Gewässer eingeleitet wird. Dass insbesondere auch die Intensivlandwirtschaft für die in niedersächsischen Gewässern gefundenen Befunde verantwortlich ist, zeigen die gefundenen Colistin-Resistenzen. Dieses Antibiotikum wird in der Humanmedizin nur in Ausnahmefällen eingesetzt, und zwar dann, wenn andere Antibiotika versagt haben, in der Tiermedizin aber sehr regelmäßig und in großen Mengen.
Uns liegen keine Erkenntnisse vor, dass eine vierte Reinigungsstufe multiresistente Keime entfernen kann. Erste Forschungsergebnisse legen eher die Vermutung nahe, dass eine vierte Reinigungsstufe solche Erreger nicht entfernen kann.
Umso wichtiger ist es, beim Verursacher an der Quelle der Verschmutzung anzusetzen: Stoffe, die gar nicht erst in die Gewässer bzw. in das Abwasser gelangen, müssen nicht mit großem Aufwand entfernt werden. Es ist auch nicht nachvollziehbar, dass die Verbraucher über eine mit einer vierten Reinigungsstufe verbundenen Erhöhung der Abwassergebühren um bis zu 25 Prozent die Zeche für die Verschmutzer zahlen sollen."
Quelle und Kontaktadresse:
(BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.
Jan Ulland, Pressesprecher
Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin
Telefon: (030) 300199-0, Fax: (030) 300199-3900
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