Bildungspolitik muss auf nachlassendes Gründungsgeschehen reagieren
(Düsseldorf) - Als Symptom einer fehlenden Kultur der Selbständigkeit im Bildungswesen bezeichnete NRW-Landesgeschäftsführer Herbert Schulte vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) den Rückgang gewerblicher Existenzgründungen im vergangenen Jahr um 51.000 Neugründungen.
"Wir beobachten mit Sorge, dass junge Menschen immer seltener Interesse an selbständiger Tätigkeit entwickeln. Es muss auch Ziel der Bildungspolitik sein, ein positives und realistisches Bild des Unternehmertums darzustellen. Ökonomischem Unterricht kommt in der Marktwirtschaft die zentrale Aufgabe zu, Barrieren und Ängste abzutragen und die Begeisterung für eigenverantwortliches und unternehmerisches Handeln zu wecken. Die Gründung von Schülerfirmen, größerer Raum für ökonomische Lehrinhalte und eine Lehrerausbildung, die unternehmerisches Denken vermittelt sind wichtige Elemente eines modernen Unterrichts. Die Schulpolitik klammert gerade diese Aspekte im Rahmen der aktuellen Diskussionen um neue Schulformen aus und verschärft damit das Problem nachlassender Gründungsdynamik."
Auch in der Schule müsse der Leistungsgedanke gefördert werden. Aus diesem Grunde sei das Sitzenbleiben eben keine Lebenszeitverschwendung, sondern ein unverzichtbarer Anreiz, um individuelle Leistungsmotivation und Verantwortung zu fördern. Die Schulpolitik leiste sich daher Geisterdebatten, die in eine bildungspolitische Sackgasse führen und nicht dazu beitragen, junge Menschen auf das Berufsleben vorzubereiten, so Schulte.
Das Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM Bonn) wies in seiner Studie einen Gründungsrückgang um 51.000 (12,8 Prozent) auf nur noch 350.000 und einen negativen Gründungssaldo von 26.400 aus.
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