Bürokratische Praxisgebühr ohne Wirkung / Abschaffung ist überfällig und finanzierbar
(Berlin) - Der Bund der Steuerzahler fordert seit langem die Abschaffung der Praxisgebühr. Sie ist sehr bürokratisch und wenig wirksam. Die Praxisgebühr wurde unter anderem mit dem Ziel eingeführt, unnötige Arztbesuche einzudämmen. Den Nachweis dieser Lenkungswirkung konnte sie aber bis heute nicht erbringen. Mit durchschnittlich 17 Arztbesuchen pro Jahr und Versichertem liegt Deutschland im internationalen Vergleich weit vorn. Daran hat die Praxisgebühr nichts geändert. Auch aus finanzieller Sicht sollte auf die Praxisgebühr verzichtet werden. Die Reserven des Gesundheitsfonds geben das her, denn dieser ist dank der guten wirtschaftlichen Entwicklung prall gefüllt. Hinzu kommen die Bürokratiekosten. Diese betragen pro Jahr rund 360 Millionen Euro, das Gebührenaufkommen steht mit 2 Milliarden Euro zu Buche. Aufwand und Nutzen stehen hier in einem schlechten Verhältnis.
"Die Politik ist aufgefordert, das bürokratische Ungetüm Praxisgebühr endlich zu stoppen. Der Bürger wird täglich konfrontiert mit Ideen zu neuen Abgaben. Da ist es nur schwer vermittelbar, wenn eine Gebühr, deren Nutzlosigkeit nachgewiesen ist, nicht abgebaut wird", fordert Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler. Das Gesundheitssystem entwickle sich in den Augen der Versicherten immer mehr zu einem undurchsichtigen Dickicht, das Kosten verursacht. Ziel müsse es daher sein, die Effizienz zu steigern und Bürokratie abzubauen, so Holznagel. Die Abschaffung der Praxisgebühr wäre ein Anfang.
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