Pressemitteilung | (bvse) Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

bvseTV: Altpapierbranche spürt politischen Gegenwind

(Bonn) - "Die Konjunktur in Deutschland und Europa hat sich abgeschwächt und auch die politischen Rahmenbedingungen haben sich für die deutsche Altpapierwirtschaft erheblich verschlechtert." Das erklärte bvse-Vizepräsident Reinhold Schmidt vor knapp 600 Teilnehmern des 16. Internationalen Altpapiertages am 11. April 2013. In einem Bericht von bvse-TV wird deutlich, dass sich der Altpapiermarkt momentan in einer insgesamt ordentlichen Verfassung zeigt.

Reinhold Schmidt: "Die Altpapiernachfrage kann gegenwärtig als stabil bezeichnet werden. Sowohl in Deutschland und Europa, aber auch in Asien fragen die Papierfabriken Altpapier nach. Wenn auch auf einem deutlich niedrigeren Niveau als noch vor anderthalb Jahren."

Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz mache der Branche jedoch zu schaffen, wie bvseTV berichtet. Es werde als "extrem mittelstandsfeindlich" wahrgenommen, so der allgemeine Tenor auf der Tagung und müsse deshalb schnell korrigiert werden.

Hinzu komme, dass so manche Kommune meine, ganz auf die privaten Altpapierunternehmen verzichten zu können und deshalb auf Direktverträge mit der Papierindustrie gesetzt werde. Das sei aber nur kurzfristig gedacht und berge Risiken.

"Ein kurzfristig vielleicht lohnendes Geschäft - unter Ausblendung der Tatsache, dass die mittelständische Altpapierwirtschaft Gewährträger dafür ist, dass Altpapier über differenzierte Absatzkanäle eine gelungene und kluge ökonomische Vermarktung findet, auf welchen Märkten auch immer. Und auch im Hinblick auf die Entsorgungssicherheit und auf die Qualität vor Ort, also Arbeitsplätze, Wertschöpfung und vieles Ähnliches mehr...das sind Argumente, die mittelständischen Unternehmen mit einzubinden", machte Lars Kossak, Geschäftsführer der Thüringen Recycling GmbH, Erfurt gegenüber bvseTV deutlich.
Im Rahmen der Tagung kam auch der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach zu Wort. Er appellierte an die mittelständischen Papierrecycler, nicht schwarz zu sehen - trotz weltweiter Konkurrenz und politischer Widrigkeiten. Wolfgang Bosbach, Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestages: "In einer globalisierten Welt schlägt nicht der Große den Kleinen. In einer globalisierten Welt schlägt der Schnelle den Langsamen. Das ist das Entscheidende. Und das ist der große Vorteil, den Deutschland hat. Das Rückgrat unserer Volkswirtschaft sind die kleinen und mittleren Betriebe." Doch Tatsache sei, so der bvse in Düsseldorf, dass die politischen Rahmenbedingungen für den Mittelstand deutlich besser sein könnten.

"Wenn sich die europäische Wirtschaftskonjunktur positiv entwickelt, und dafür gibt es durchaus Anzeichen, dann könnte das laufende Jahr halbwegs passabel verlaufen. Es ist aber eine Menge Unsicherheit im Markt, und durch das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz sehen sich unsere Unternehmen einem starken, nachhaltigen Gegenwind ausgesetzt", erklärte bvse-Vizepräsident Reinhold Schmidt.
Den Bericht von bvseTV finden Sie hier: http://www.youtube.com/bvsetv

Quelle und Kontaktadresse:
bvse Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. Jörg Lacher, Leiter, Politik und Kommunikation Hohe Str. 73, 53119 Bonn Telefon: (0228) 988490, Telefax: (0228) 9884999

(cl)

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