Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

DBV-Präsident: EU-Kommission muss Milchmarkt entlasten / Sonnleitner führte kurzfristig Gespräch mit EU-Agrarkommissarin

(Berlin) - In einem kurzfristig anberaumten Gespräch hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, heute (20. März 2009) in Brüssel EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel die dramatische Lage auf den Märkten für Milch und Milcherzeugnisse geschildert. Sonnleitner forderte die EU-Agrarkommissarin auf, unverzüglich den Milchmarkt durch weitere Absatzförderungsmaßnahmen zu entlasten. EU-Agrarkommissarin Fischer Boel hat darauf hingewiesen, dass die Europäische Kommission bereits verschiedene Maßnahmen getroffen habe. Sie erläuterte, dass sie gestern die Intervention von Butter im Rahmen der Ausschreibung fortgeführt habe. Die Preise dafür seien ziemlich eng am Interventionspreisniveau ausgerichtet. Die Kommissarin sagte zu, weitere Marktentlastungsmaßnahmen zu prüfen und wies auch darauf hin, dass das soeben von den Staats- und Regierungschefs beschlossene 5 Mrd. Euro EU-Konjunkturpaket Maßnahmen für die Landwirtschaft, insbesondere für die Milchproduktion, ermögliche.

Es bestand Einvernehmen zwischen DBV-Präsident Sonnleitner und EU-Agrarkommissarin Fischer Boel darüber, dass die aktuelle Marktschwäche nicht mit einer erneuten Quotendiskussion zu lösen sei. Diese würde deshalb fehl gehen, weil die Quote derzeit europaweit deutlich unterschritten werde und damit die Milchanlieferung rückläufig sei.

EU-Agrarkommissarin Fischer Boel hat auch heraus gestellt, dass die Situation bei den aktuellen Milcherzeugerpreisen in anderen führenden EU-Milchproduktionsländern weniger dramatisch sei als in Deutschland. Sie führte dies auch auf strukturelle Nachteile in der Milchverarbeitung und Milchvermarktung zurück. Insofern seien auch Strukturverbesserungen ein wichtiges Ziel zur Sicherung einer nachhaltigen Milchproduktion in Deutschland.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Pressestelle Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-0, Telefax: (030) 31904-205

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