Pressemitteilung | Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK)

Deutscher Pkw-Markt 2012 mit 3,08 Mio. Neuzulassungen / Gleiches Niveau auch 2013 möglich

(Frankfurt am Main) - Das Marktergebnis 2012 wird mit ca. 3,08 Millionen Neuzulassungen deutlich schwächer ausfallen, als vor einem Jahr prognostiziert. Nachdem das erste Halbjahr mit einem Plus von 0,7 Prozent den Erwartungen entsprach, wirkt sich das Minus im zweiten Halbjahr mit voraussichtlich 7 Prozent unerwartet stark aus. Es überraschten die insgesamt rückläufigen Zulassungen der privaten Käufer. Auch die Zulassungen des relevanten Flottenmarktes ließen nach einem guten Start zum Jahresbeginn immer kräftiger nach und werden in der Summe ebenfalls unter dem Vorjahresniveau liegen.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Die VDIK-Mitgliedsunternehmen bauen trotz des schwierigen Marktes insgesamt ihren Marktanteil auf 35,5 Prozent weiter aus. Bei den Privatkunden sind sie mit einem Anteil von 44 Prozent weiterhin überdurchschnittlich erfolgreich."

Das gute Konsumklima, die bessere Situation auf dem Arbeitsmarkt, die höheren Einkommen und die geringe Inflationsrate konnten die Deutschen nicht stärker zur Anschaffung eines neuen Pkw motivieren.

Die Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Dieselmotor bauen ihren Anteil auf 48 Prozent weiter aus. Die Zulassungen nach Segmenten zeigen, dass die Nachfrage nach Off-Roadern ungebrochen stark ist. Mit einem Plus von knapp 17 Prozent werden 2012 mehr Off-Roader neu zugelassen als Mittelklasse-Pkw. Bei den meisten Marken sind dabei die kleinen Off-Road-Modelle mit 2- bzw. 4-Radantrieb die Volumenträger. Ein ähnliches Bild bieten die Mini-Vans, die um 9 Prozent zulegen. Die gute Entwicklung bei den Geländewagen und den Mini-Vans geht mit Ausnahme des Kleinstwagen-Segments, das um 15 Prozent zulegt, zu Lasten der klassischen Segmente.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Eine positive wirtschaftliche Entwicklung und die Nachfrage nach neuen Pkw wird auch in 2013 entscheidend vom Erfolg bei der Bewältigung der Schuldenkrise in Europa abhängen. Wenn eine Stabilisierung gelingt und sich die bestehende Konsumneigung auch auf den Pkw-Markt überträgt, dann hält der VDIK für das Jahr 2013 über 3,0 Millionen Pkw-Neuzulassungen bis hin zum Ergebnis 2012 für möglich."


VDIK-Mitgliedsmarken bauen ihren Anteil bei alternativen Antriebsarten auf bis zu 84 Prozent aus.

Die Neuzulassungen bei Fahrzeugen mit den alternativen Antrieben Hybrid, Flüssiggas, Erdgas und Elektro verzeichnen ein Plus von 65 Prozent. Mit annähernd 40.000 Zulassungen liegt ihr Anteil am Gesamtmarkt jetzt bei über einem Prozent. Über die Hälfte des Neuzulassungsvolumens alternativer Antriebstechniken fällt auf den Hybridantrieb, der um 66 Prozent zulegt. Hier sind die VDIK- Mitgliedsunternehmen mit einem Marktanteil von 84 Prozent unangefochten Marktführer.

Mit 125 Prozent steigern die Pkw mit Flüssiggasantrieb ihren Anteil auf rund 11.000 Neuzulassungen im laufenden Jahr und bilden die zweitstärkste Gruppe der alternativen Antriebstechnologien. Mit einem Marktanteil von über 66 Prozent dominieren die VDIK-Mitgliedsunternehmen auch dieses Marktsegment.

Der Markt der Pkw mit Erdgasantrieb wird jedoch ca. 20 Prozent unter dem Vorjahr abschließen. In diesem Zusammenhang fordert der VDIK von der Politik eine deutliche Verlängerung der Steuerermäßigung für Erd- und Flüssiggas über das Jahr 2018 hinaus - möglichst bis 2025.

Die Pkw mit reinem Elektroantrieb legen mit einem Plus von 30 Prozent zwar zu, die Entwicklung fällt allerdings erheblich schwächer aus als erwartet. Im Jahr 2012 werden voraussichtlich 2.800 reine Elektro-Pkw zugelassen. In Deutschland sind aber in diesem Jahr lediglich 245 Pkw von privaten Käufern zugelassen worden.

Die nun endlich beschlossene Verlängerung der Steuerbefreiung für Elektrofahrzeuge von 5 auf 10 Jahre und die angestrebten Entlastungen bei der Dienstwagenbesteuerung sind ein erster Schritt, aber auch noch lange kein adäquater Ausgleich für die Mehrkosten. Den potentiellen Kunden, der für einen fünftürigen Kleinwagen mit Elektroantrieb erheblich mehr ausgeben soll als für ein vergleichbares Modell mit herkömmlichem Verbrennungsmotor, wird auch die Verlängerung der Steuerbefreiung mit einer Gesamtersparnis von 450,- Euro für 10 Jahre nicht zum Kauf animieren. Hier ist die Politik gefordert.

VDIK-Präsident Volker Lange: "Um das für 2020 formulierte Ziel von einer Million Elektrofahrzeugen auf deutschen Straßen zu erreichen, muss die Bundesregierung endlich eine attraktive individuelle Förderung zur Anschaffung von Elektrofahrzeugen verabschieden und die Entwicklung der Ladeinfrastruktur sowie deren Harmonisierung deutlich vorantreiben."


CO2-Flottenemissionen der VDIK-Mitgliedsunternehmen mit 139,5 g/km CO2 weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt.

Alle Anbieter auf dem deutschen Markt sind bei der Reduzierung der CO2-Emissionen unverändert erfolgreich. Mit 141,7 g/km CO2 sinken die durchschnittlichen CO2-Emissionen des Gesamtmarkts auf einen Bestwert. Wie bereits in den Vorjahren emittieren die Flotten der VDIK-Mitgliedsunternehmen mit 139,5 g/km CO2 nach wie vor weniger als der Marktdurchschnitt. Der langfristige Vergleich zeigt, dass sie den durchschnittlichen CO2-Ausstoß ihrer Fahrzeuge seit 1995 um 56,3 g/km CO2 und damit um 29 Prozent gesenkt haben. Dies entspricht einer Reduzierung des Durchschnittsverbrauchs um ca. 2,2 Liter auf 100 Kilometer.

Natürlich ist die positive Entwicklung auch auf das verstärkte Angebot an sehr sparsamen Pkw unter 120 g/km CO2 zurückzuführen. Das aktuelle Fahrzeugangebot trifft auf eine entsprechende Nachfrage, die Neuzulassungen der Pkw mit Werten unter 120 g/km CO2 wachsen um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Von diesen Fahrzeugen, deren Kraftstoffverbrauch ca. 4,8 Liter auf 100 km beträgt, werden 2012 rund 700.000 neu zugelassen, das entspricht einem Anteil von fast einem Viertel am Gesamtmarkt. Es überrascht nicht, dass die VDIK-Mitgliedsunternehmen sowohl bei den sparsamen und CO2-armen Pkw als auch bei den innovativen, alternativen Antriebstechnologien eine dominierende Marktstellung mit fast 45 Prozent haben und damit weit über ihrem Anteil am Gesamtmarkt liegen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK) Pressestelle Kirdorfer Str. 21, 61350 Bad Homburg Telefon: (06172) 98750, Telefax: (06172) 987520

(cl)

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