Deutscher Studienpreis 1998/99
(Hamburg/Berlin) - Jutta Limbach, die Präsidentin des Bundesverfassungsgerichtes verlieh am 17. Januar 2000 in Berlin den Deutschen Studienpreis. Auf der Bühne des Konzerthauses Berlin nahmen achtzig junge Wissenschaftler ihre Auszeichnung entgegen. Fünfhundert Studierende hatten sich mit Beiträgen zum Thema "Risiko! Der Umgang mit Sicherheit, Chance und Wagnis" am Wettbewerb beteiligt. Insgesamt vergab die Hamburger Körber-Stiftung 53 Preise im Wert von über 500.000 DM.
"Viele der Preisträger forschten in fachübergreifenden Teams und haben damit mehr gewagt als selbst gestandenen Professoren an deutschen Hochschulen abverlangt wird", sagte Limbach, die Kuratoriumsvorsitzende des Deutschen Studienpreises ist, in ihrer Laudatio. Die Studierenden gingen zupackend mit dem Thema "Risiko" um und konzentrierten sich auf die Lösung konkreter praktischer Probleme - so z.B. der Physikstudent Detlef Beltz, der einen der fünf ersten Preise erhielt. Er ermittelte das Gesundheitsrisiko der Menschen, die in die gesperrten Gebiete um den Unglücksreaktor in Tschernobyl zurückkehren.
Über einen ersten Preis konnte sich auch eine Gruppe Regensburger Studierender freuen. Sie konfrontierten Versuchspersonen mit einem fiktiven Genfood-Shop, um mehr über die Einstellung zu genmanipulierten Lebensmitteln zu erfahren.
Die erfolgreichen Forscher waren am Wochenende vor der Preisverleihung zu einem Ideenforum über "Risiken der Zukunft" eingeladen. Dabei diskutierten sie mit Experten über Risiken, die in der Wissenschaft seit längerem als brisant gelten, von denen die Öffentlichkeit aber noch kaum Notiz nimmt. In Workshops erörterten sie u.a. Strategien gegen die immer schnellere Verbreitung neuer Seuchen oder analysierten Risiken, vor denen wir bald stehen könnten, weil Jugendlichkeit in unserer Gesellschaft zum dauerhaften Lebensstil wird, den wir bis zur Rente aufrechterhalten wollen.
Der Deutsche Studienpreis ist ein Forschungswettbewerb für Studierende aller Fachrichtungen und Hochschulen im In- und Ausland. Er wird von der Körber-Stiftung alle zwei Jahre mit einem neuen Thema von aktueller gesellschaftlicher Bedeutung ausgeschrieben.
Kuratorium
Prof. Dr. Dr. h.c. Jutta Limbach (Vorsitzende)
Ulrich Voswinckel (Stellv. Vorsitzender)
Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Altner
Prof. Dr. Hans-Uwe Erichsen
Prof. Dr. Ludwig W. Huber
Prof. Dr. Hermann-Anders Korte
Dr. Gabriele Krone-Schmalz
Prof. Dr. Klaus Landfried
Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß
Prof. Dr. Benno Parthier
Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth
Ministerin Dr. Annette Schavan
Dr. h.c. Horst Teltschik
Senator a.D. Prof. Dr. Fritz Vahrenholt
Prof. Dr. Johanna Wanka
Geschäftsführer
Dr. Simon Golin M.Sc.
Die Körber-Stiftung
Die private und gemeinnützige Körber-Stiftung engagiert sich seit vier Jahrzehnten im Bereich der internationalen Verständigung, sie fördert die historisch-politische Kultur sowie Wissenschaft und Forschung. Als operative Stiftung initiiert und finanziert sie ihre vielfältigen Aktivitäten selbst. In ihren Projekten will sich die Hamburger Stiftung mit aufkommenden Problemen auseinandersetzen und insbesondere Menschen fördern, die an einer aktiven Gestaltung unserer Gesellschaft mitwirken wollen.
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