Deutschland ist erfolgreichste Logistiknation / Wissmann: Logistik ist das Hochleistungs-Öl im Getriebe der Lieferkette
(Berlin) - "Deutschland ist die erfolgreichste Logistiknation der Welt: Auf der Logistik-Rangliste der Weltbank belegt Deutschland Platz eins. Bei Pünktlichkeit und Qualität sind wir weltweit führend. Die überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft und Erfahrung der Logistiker bei unseren Herstellern und Zulieferern hat ganz entscheidend zu diesem Gesamterfolg beigetragen", betonte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf dem 29. Deutschen Logistik-Kongress in Berlin.
Die deutsche Automobilindustrie werde im Jahr 2012 weltweit über 13 Mio. Pkw produzieren, davon 5,5 Mio. Einheiten im Inland. "Jedes fünfte Auto, das weltweit gefertigt wird, trägt ein deutsches Markenzeichen", unterstrich Wissmann. Da jeder einzelne Neuwagen individuell auf den jeweiligen Kundenwunsch hin konfiguriert und produziert werde, stelle dies eine erhebliche Herausforderung an die gesamte Logistikkette bei Herstellern und Zulieferern dar. Drei Viertel der Wertschöpfung eines Autos komme von Zulieferern, erläuterte der VDA-Präsident: "Die Teile und Komponenten eines Fahrzeugs werden über ein weltweites Lieferantennetz gefertigt und just-in-time direkt an das jeweilige Montageband des Automobilherstellers geliefert. Die Logistik ist das Hochleistungs-Öl im Getriebe der Lieferkette. Alle Beteiligten müssen aufeinander abgestimmt und synchronisiert arbeiten - die Automobilhersteller und Zulieferer ebenso wie die Logistikunternehmen als Anbieter von IT- und Transportdienstleistungen."
Ebenso hoch sei der Anspruch an die zeitgerechte Lieferung der Fahrzeuge an den Handel: "Unsere Vertriebsorganisationen sind weltweit ausgerichtet. Drei von vier Autos, die wir hier am Standort Deutschland produzieren, gehen in den Export", betonte Wissmann. Diese hohe Exportquote sei ein Kernelement des Erfolges der deutschen Automobilindustrie. Wissmann: "Jedes zweite Auto, das in Westeuropa neu verkauft wird, zählt zu einer deutschen Konzernmarke. Unser Marktanteil in China, Russland, in Mexiko und im südamerikanischen Mercosur-Raum beträgt jeweils rund ein Fünftel. Auf dem großen US-Markt wachsen die deutschen Hersteller seit vielen Jahren schneller als der Markt. Bereits jeder achte neue Pkw, der in den USA verkauft wird, trägt ein deutsches Markenzeichen."
Diese globale Präsenz werde durch die Fertigung vor Ort weiter gestärkt. "Die Tatsache, dass wir weltweit unsere aus Deutschland bekannt hohen Qualitätsstandards halten, spricht für sich - und für die Leistungsfähigkeit unserer Lieferanten und Logistiker", unterstrich Wissmann.
Weltweit werde die deutsche Automobilindustrie ihrer Rolle als Technologietreiber gerecht. "Wir sind Vorreiter bei sicheren und zuverlässigen Autos mit sauberen und effizienten Antrieben", sagte Wissmann. Seit 1990 sei der Kraftstoffverbrauch deutscher Neufahrzeuge um fast 40 Prozent gesunken. Entsprechend groß sei der Fortschritt bei der CO2-Reduzierung. Zudem emittierten moderne Euro-6-Pkw bis zu 98 Prozent weniger klassische Schadstoffe als damals. Bei Nutzfahrzeugen hätten es die Ingenieure der deutschen Hersteller trotz der strengen Euro-VI-Norm geschafft, den Kraftstoffverbrauch stabil zu halten oder zum Teil sogar zu senken.
Wissmann betonte: "Auch die Logistiker nehmen ihre Verantwortung für das Klima ernst - die 'Grüne Logistik' ist längst ein relevanter Wettbewerbsfaktor. Kunden und Verladern ist der CO2-Fußabdruck in der gesamten Transportkette ebenso wichtig wie Kosten und Pünktlichkeit. Auch die Speditionen wollen den CO2-Ausstoß und damit den Kraftstoffverbrauch senken: Die Kraftstoffkosten schlagen bei den Gesamtkosten im Fernverkehr des Speditionsgewerbes - also Abschreibung, Lohn- und Lohnnebenkosten, Kfz-Steuer, Versicherung, Lkw-Maut und Verwaltungskosten mit berücksichtigt - mit gut einem Viertel zu Buche."
Auch die Entwicklung der alternativen Antriebe - wie Hybrid- und Elektroantrieb - führe zum Einsatz neuer Technologien und Produkte, und damit zur Einbindung neuer Mitspieler in die Lieferkette. Wissmann sagte: "Neue Rohmaterialen, Halbwaren und Produkte müssen bewegt werden. Ich denke da nicht nur an Elektronikkomponenten wie Batteriezellen, Batteriemodule und ganze Batteriesysteme. Auch neue Komponenten aus dem Bereich Leichtbau kommen dazu." Damit seien neue Transportanforderungen verbunden, es müssten zudem andere Transportrichtlinien und Frachtdeklarationen beachtet werden. "Hier müssen alle Beteiligten in der gesamten Liefer- und Logistikkette von Anfang an eng zusammenarbeiten, um mögliche Hemmnisse abzubauen", unterstrich Wissmann.
Quelle und Kontaktadresse:
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