Fluglotsenstreik hätte massive Auswirkungen / Im August täglich rund 600.000 Passagiere auf Flughäfen
(Berlin) - Der Deutsche ReiseVerband (DRV) appelliert aufgrund des erneuten Streikaufrufs der Fluglosten an die Tarifpartner - die Gewerkschaft der Fluglosten (GdF) und die Deutsche Flugsicherung (DFS) - ihre Gespräche zu Gehaltstarifen am Verhandlungstisch zu führen und nicht auf dem Rücken der Reisenden auszutragen. Ein Streik der Fluglotsen, wie er von der GdF nun für den Dienstagmorgen, 9. August, angekündigt ist, würde zu massiven Beeinträchtigungen im deutschen und auch im europäischen Luftverkehr führen. Die Sommermonate sind Hauptreisezeit mit einem der höchsten Flugaufkommen des Jahres und es herrscht Hochbetrieb an deutschen Flughäfen: Im vergangenen Jahr gab es an einem durchschnittlichen Augusttag rund 600.000 Fluggäste an deutschen Airports. Dieses Jahr könnten es aufgrund der gestiegenen Reiselust der Deutschen sogar noch mehr Passagiere sein, so die Einschätzung des Deutschen ReiseVerbandes. Jährlich starten von Deutschlands Flughäfen rund 190 Millionen Fluggäste.
Hunderttausende deutsche Urlauber fliegen in diesen Tagen und Wochen in die wohlverdienten Ferien oder kehren wieder gut erholt zurück. "Viele Deutsche haben monatelang auf ihren Urlaub mit der Familie gespart und freuen sich auf ihre schönsten Wochen des Jahres. Sie wollen Sonne und Strand genießen und Kraft für den Arbeitsalltag schöpfen. Sie sind die Leidtragenden eines möglichen Streiks, da sie ihren Urlaub nicht ohne weiteres absagen oder verschieben können", schildert der Präsident des Deutschen ReiseVerbandes (DRV), Jürgen Büchy, die möglicherweise massiven Auswirkungen eines Streiks der Fluglotsen.
Die Folge wären Verzögerungen sowohl beim Abflug als auch beim Rückflug. Es kann zu erheblichen Verspätungen und möglicherweise auch vereinzelt zu Flugausfällen kommen. Das führt wiederum zu einem Rückstau bei der Flugabfertigung. Reisende, die abfliegen wollen oder in den Urlaubsgebieten auf ihren Rückflug nach Deutschland warten, müssten mit erheblichen Verzögerungen rechnen. "Dieser Rückstau wird einige Zeit benötigen - das kann Stunden oder im schlimmsten Fall sogar Tage dauern", befürchtet DRV-Präsident Büchy.
Für die Reisebranche, vor allem für die Fluggesellschaften, Reisebüros und Reiseveranstalter, bedeutet ein möglicher Streik neben den wirtschaftlichen Folgen und Schäden einen immensen Mehraufwand, da Umläufe von Maschinen und Besatzungen immer wieder neu geplant werden müssen. Gäste müssen informiert, umgebucht und betreut werden. "Wir haben Verständnis für die Tarifpartner. Die Tarifgespräche zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern sollten jedoch am Verhandlungstisch geführt werden. Streik ist die letzte Option und verhärtet die Fronten statt Kompromisse zu fördern", fordert der Präsident des Deutschen ReiseVerbands (DRV) die Parteien auf, ihre Gespräche wieder aufzunehmen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV)
Sibylle Zeuch, Pressesprecherin
Schicklerstr. 5-7, 10179 Berlin
Telefon: (030) 28406-0, Telefax: (030) 28406-30