Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK)

IHK-Konjunkturbefragung: Erste Lichtblicke bei den Zukunftserwartungen

(Bayreuth) - Die weltweite Wirtschaftskrise hat auch viele oberfränkische Unternehmen fest im Griff, die Stimmung bleibt im Keller. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturbefragung der IHK für Oberfranken Bayreuth. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage hat sich zum vierten Mal in Folge deutlich verschlechtert. Aber es gibt erste Lichtblicke. So fallen die Zukunftseinschätzungen im Vergleich zum Jahreswechsel wieder etwas besser aus. Aktuell beurteilen 19 Prozent der befragten Unternehmen ihre derzeitige Geschäftslage gut, 35 Prozent negativ. Für die kommenden 12 Monate erwarten 20 Prozent der befragten Unternehmen eine Verbesserung der Geschäftslage, 31 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus. Der Konjunkturklimaindikator fällt nur leicht um 3 auf 86,5 Punkte. Von der Wirtschaftskrise betroffen sind vor allem die oberfränkische Industrie, die Transportwirtschaft und zunehmend auch der Handel. Mehrheitlich positive Signale kommen vom Dienstleistungsgewerbe und der Tourismuswirtschaft.

Die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturbefragung zeigen, dass sich der konjunkturelle Abwärtstrend verlangsamt. Die Talsohle der Krise scheint in Sicht, die Wirtschaft stabilisiert sich auf niedrigem Niveau, das in etwa vergleichbar ist mit dem Niveau von 2003. In Deutschland und weltweit beginnen die Konjunkturpakete in Milliardenhöhe ihre Wirkung zu entfalten. Auch erste Frühindikatoren der Forschungsinstitute geben positive Signale. "Die nächsten Monate werden zeigen, ob auch die `harten´ Unternehmensdaten Grund zu vorsichtigem Optimismus geben.", so Wolfram Brehm, Leiter des Bereichs Standortpolitik bei der IHK für Oberfranken Bayreuth. "Zeit für Entwarnung ist noch lange nicht, doch erste Lichtblicke sind durchaus erkennbar."

Deutlich negativer als zum Jahreswechsel fällt die Lageeinschätzung der oberfränkischen Industrie aus. Nur 16 Prozent der befragten Industriebetriebe nennen die eigene Lage gut, 52 Prozent nennen sie schlecht - der Einbruch setzt sich fort. Das Auftragsvolumen ist seit Jahresbeginn bei 73 Prozent der oberfränkischen Industriebetriebe gesunken. Es fehlen Aufträge aus dem Inland und vor allem aus dem Ausland. Unter dem Strich positiv bleibt die Lageeinschätzung bei Dienstleistungsgewerbe (25 Prozent) und Tourismus (22 Prozent).

Erste Lichtblicke bei Zukunftserwartungen

"In den vergangenen Wochen waren kaum seriöse Prognosen über die weitere Entwicklung der Konjunktur möglich. Die Einflussfaktoren waren zu vielfältig und zu heftig", so Brehm. "Umso positiver sind die leicht optimistischeren Rückmeldungen zu den Zukunftserwartungen der oberfränkischen Unternehmen zu bewerten." Laut Konjunkturbefragung erwartet im Frühjahr 2009 wieder jedes fünfte befragte Unternehmen eine Verbesserung der Geschäftslage (Januar: 16 Prozent).

Zuversichtlicher als zuletzt äußert sich dabei auch die Industrie - das Rückgrat der oberfränkischen Wirtschaft: 23 Prozent (Januar: 15 Prozent) der befragten Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung, nur noch 36 Prozent (Januar: 46 Prozent) mit einer weiteren Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Auch beim erwarteten Auslandsgeschäft gibt es einen Hoffnungsschimmer. Über alle Branchen hinweg gehen wieder mehr Unternehmen (17 Prozent) von einem zunehmenden Auslandsgeschäft aus. Dennoch wird sich die aktuelle Krise auf den Arbeitsmarkt niederschlagen. Spätestens zur Jahresmitte ist mit einer spürbar steigenden Zahl an Erwerbslosen in Oberfranken zu rechnen.

Kein Grund zur Panik

"Die aktuelle Konjunkturbefragung zeigt, dass die wirtschaftliche Lage auch in Oberfranken schwierig bleibt. Einzelne Unternehmen und auch Branchen sind von der Rezession heftig, zum Teil auch dramatisch betroffen, doch insgesamt scheint die mittelständisch geprägte Wirtschaft in Oberfranken in der Krise gut aufgestellt", so der IHK-Experte. "Grund zur Sorge über die weitere Entwicklung besteht in der Tat, Grund zur Panik allerdings nicht. Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass über die weltweiten Konjunkturpakete ein stimulierender Impuls auf die Konjunktur ausgeht. Die Exportnation Deutschland würde vom Anspringen des Auslandsgeschäfts zuerst profitieren."

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK) Pressestelle Bahnhofstr. 23-27, 95444 Bayreuth Telefon: (0921) 886-0, Telefax: (0921) 886-9299

(el)

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