Pressemitteilung | Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB)

Keine Entwarnung für die Bahnindustrie / Umsätze rückläufig / Auftragseingänge leicht ansteigend / Hersteller fordern höhere Investitionen und faire Wettbewerbsbedingungen für die Schiene

(Berlin) - Im ersten Halbjahr 2005 sind die Umsätze der Bahnindustrie um rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 4,1 Mrd. Euro zurückgegangen. Dabei musste die Bahnindustrie einen Rückgang des Inlandsgeschäfts von 2,4 auf nur noch 2 Mrd. Euro Umsatz verkraften. Erfreulich ist lediglich das leicht von 1,9 auf 2,1 Mrd. Euro gestiegene Auslandsvolumen, mit dem die Hersteller einen Teil des Umsatzrückgangs im Inland kompensieren konnten, so Friedrich Smaxwil, Präsident des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland anlässlich der Herbstpressekonferenz des VDB in Berlin. Erstmals in ihrer Geschichte lieferte die Bahnindustrie damit mehr als die Hälfte ihrer Produkte und Leistungen an Kunden im Ausland.

Die Auftragseingänge der Bahnindustrie haben hingegen im ersten Halbjahr 2005 auf niedrigem Niveau offenbar endlich ihren Boden gefunden. Nachdem die Industrie in zwei aufeinander folgenden Jahren (2003 und 2004) einen rückläufigen Trend verkraften musste, sind die Auftragseingänge im ersten Halbjahr 2005 von 3,2 auf 3,5 Mrd. Euro wieder leicht angestiegen. Diese Entwicklung lässt darauf hoffen, dass der negative Trend gebrochen ist. „Für eine Entwarnung ist es allerdings noch zu früh“, so Smaxwil weiter. Die Bahnindustrie hat im ersten Halbjahr 2005 abermals fast 1.800 Arbeitsplätze abbauen müssen, was rund 4,5 Prozent der Beschäftigten entspricht.

VDB-Hauptgeschäftsführer Michael Clausecker forderte von der Politik, die Investitionen in die Schiene auf 5 Mrd. Euro anzuheben und Barrieren für die weitere Entwicklung des Bahnmarktes zu beseitigen: „Wir brauchen dringend einen einheitlichen technischen Standard an den transeuropäischen Eisenbahnkorridoren und vereinfachte Verfahren bei den nationalen Zulassungsbehörden, damit Personen- und Güterzüge endlich überall ohne Unterbrechung über die Grenzen fahren können.“ Mit Blick auf die unterschiedlichen Rahmenbedingungen für die Verkehrsträger forderte Clausecker faire Wettbewerbsbedingungen für die Schiene: Gegenüber der Straße durch einheitliche Wegekosten und gegenüber dem Luftverkehr durch einheitliche Energiesteuern.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB) Meike Wulfers, Referentin für Kommunikation Jägerstr. 65, 10117 Berlin Telefon: 030/206289-0, Telefax: 030/206289-50

NEWS TEILEN: