Pressemitteilung | Virchowbund - Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.

Kliniken in Selbstüberschätzung: Ambulante Versorgung funktioniert ohne Krankenhäuser

(Berlin) - Zu den Forderungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft auf dem "Münchner Klinik-Seminar", verstärkt Kliniken für die ambulante Versorgung zu öffnen, weil ohne die Krankenhäuser eine flächendeckende ambulante Versorgung heute nicht mehr sichergestellt werden könne, erklärt der Bundesvorsitzende des Verbandes der niedergelassenen Ärzte, Dr. Dirk Heinrich:

"Was den Krankenhäusern an Wirtschaftlichkeit fehlt, haben sie an Selbstüberschätzung im Übermaß: Für die Behauptung, dass die ambulante Versorgung ohne Krankenhäuser nicht mehr funktioniere, fehlt jeder Beleg", stellt Dr. Heinrich fest. Es sei nur allzu durchsichtig, dass angesichts eines Defizits von fast 4 Milliarden Euro bei den Kliniken, neue Einnahmequellen gesucht werden. "Die defizitären Krankenhäuser suchen ihr Heil darin, ihr unwirtschaftliches Verhalten nun auch auf den ambulanten Bereich auszudehnen, dies vom Beitragszahler und den niedergelassenen Ärzten finanzieren zu lassen und den (wirtschaftlich) funktionierenden Versorgungsbereich durch niedergelassene Haus- und Fachärzte zu zerstören.

Für den Versicherten hat ein Schritt in diese Richtung nur Nachteile: angefangen von den stundenlangen Wartezeiten in Klinikambulanzen, Qualitätsverlust durch die Versorgung durch Klinikassistenten statt Facharztbehandlung in der Praxis, das Ende der freien Arztwahl durch den Patienten und die Zementierung einer Zwei-Klassen-Medizin durch Kassen- und Chefarztbehandlung", erläutert Dr. Heinrich.

Quelle und Kontaktadresse:
NAV-Virchow-Bund Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, Bundesgeschäftsstelle Berlin Pressestelle Chausseestr. 119b, 10115 Berlin Telefon: (030) 288774-0, Fax: (030) 288774-15

(sy)

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