KV-Wahlen: Hervorragendes Ergebnis für die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung
(Berlin) - Die Vertreter der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV) haben bei den jetzt abgeschlossenen KV-Wahlen mehr als 60 Prozent der möglichen Sitze geholt und sind damit der klare Sieger der Wahlen. Dipl.-Psych. Dieter Best, Bundesvorsitzender der DPtV, zieht eine sehr positive Bilanz der Arbeit der letzten Jahre: "Wir haben 35 von insgesamt 57 Sitzen erringen können. Damit wurde das gute Ergebnis der letzten Wahl vor sechs Jahren wiederholt. Dies zeigt, welches Vertrauen die Kollegenschaft in ihren Berufsverband hat. Das Wahlergebnis verpflichtet uns, weiterhin energisch für den Ausbau der psychotherapeutischen Versorgung und für die Interessen der Psychotherapeuten einzutreten".
Das deutsche Gesundheitswesen ist immer noch einseitig somatisch fixiert, stellt Best fest und psychisch Kranke werden viel zu oft nicht oder falsch behandelt, z.B. nur durch Medikamente statt mit Psychotherapie.
Trotz aller Widerstände haben die Psychotherapeuten im letzten Jahrzehnt viel erreicht. Das Psychotherapeutengesetz von 1999 war ein Meilenstein auf dem langen Weg der Entstigmatisierung psychischer Krankheiten und hat viel dazu beigetragen die Psychotherapie im deutschen Gesundheitswesen fest zu verankern.
"Das Wahlergebnis stärkt uns bei unserer Forderung, die unsinnigen sozialrechtlichen Einschränkungen unserer Leistungsmöglichkeiten aufzuheben. Es ist nicht einzusehen, weshalb z.B. Psychotherapeuten ihre Patienten in Krisen nicht in Kliniken einweisen dürfen. Auch die Verordnung von Ergotherapie, die Überweisung zum Arzt oder die Ausstellung von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sollte endlich gesetzlich ermöglicht werden", fordert Best nachdrücklich.
Sorge macht der DPtV, dass bei der anstehenden Reform der Bedarfsplanung die Versorgung psychisch Kranker verschlechtert werden könnte, nämlich dann, wenn die derzeitigen Verhältniszahlen, die eine scheinbare Überversorgung ausweisen, Grundlage der zukünftigen Versorgungsplanung sein sollen. Tatsächlich bestehen immer noch Wartezeiten auf einen freien Therapieplatz von durchschnittlich drei Monaten, in manchen Regionen von sechs Monaten, wie eine Erhebung der DPtV unter ihren Mitgliedern gezeigt hat. Ein weiteres wichtiges Anliegen der DPtV ist eine Überarbeitung des Psychotherapeutengesetzes im Hinblick auf die Ausbildung. "Es ist nicht hinnehmbar, dass als Eingangsvoraussetzung für den Beruf des Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten nur ein Bachelor-Abschluss verlangt wird, das heißt also geringere Anforderungen gestellt werden als bei der Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten, der für die Behandlung von gesetzlich versicherten Erwachsenen notwendig ist" verdeutlicht Best die Situation.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche PsychotherapeutenVereinigung e.V. (DPtV)
Pressestelle
Am Karlsbad 15, 10785 Berlin
Telefon: (030) 235009-0, Telefax: (030) 235009-44