Pressemitteilung | Virchowbund - Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.

Lange Aufgabenliste für neuen Gesundheitsminister: Niedergelassene Ärzte erwarten konstruktive Zusammenarbeit

(Berlin) - "Viel Kraft und Geschicklichkeit bei der Umsetzung der notwendigen Reformvorhaben im Gesundheitswesen", wünscht der Bundesvorsitzende des NAV-Virchow-Bundes, Dr. Dirk Heinrich, dem heute ernannten Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Vor allem der Erhalt der ärztlichen Freiberuflichkeit mit einer zügigen Reform der Gebührenordnung GOÄ, die Überwindung der Sektorengrenzen sowie die nachhaltige, generationengerechte Finanzierung von Kranken- und Pflegeversicherung müssten dabei oberste Priorität haben.

Darüber hinaus müsse die ärztliche Selbstverwaltung gestärkt und vor einer Sektionierung bewahrt werden. "Es hilft weder den Patienten noch den Ärzten selbst, wenn die Versorgungsbereiche auseinandergerissen werden. Im Gegenteil müsse die Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzten und mit den Kliniken weiter verbessert werden", so der Bundesvorsitzende. Von der Politik erwarte man stabile Rahmenbedingungen, in deren Grenzen die Ärzte die Versorgung der Patienten gestalten könnten. "Die angedachte Vier-Wochen-Frist bei der Vergabe von Facharztterminen gehört nicht dazu. Das ist nichts als Schaufensterpolitik, die im Praxisalltag mehr Probleme verursacht als irgendetwas zu bewirken."

Angesichts der demografischen Entwicklung und der voranschreitenden Unterfinanzierung des Gesundheitswesens mahnt Dr. Heinrich, bald nachhaltige Lösungskonzepte vorzulegen. "Wir müssen jetzt anfangen umzusteuern und Maßnahmen entwickeln, die den drohenden Versorgungskollaps in der Zukunft verhindern." Dazu, so Dr. Heinrich, gehörten auch intelligente Elemente einer sozialverträglichen Eigenverantwortung. Nur so könne eine Überbelastung der Arbeitnehmer verhindert und die Versorgung langfristig auf hohem Niveau gesichert werden.

"Die Aufgabenliste des neuen Ministers ist lang, steckt voller Schwierigkeiten bei der Umsetzung und kann nur im Dialog mit der Ärzteschaft bewältigt werden. Wir freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit Herrn Gröhe", sagt Dr. Dirk Heinrich.

Quelle und Kontaktadresse:
NAV-Virchow-Bund Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, Bundesgeschäftsstelle Berlin Klaus Greppmeir, Hauptgeschäftsführer Chausseestr. 119b, 10115 Berlin Telefon: (030) 288774-0, Fax: (030) 288774-15

(cl)

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