Pressemitteilung | Verband medizinischer Fachberufe e.V.

Morgen (9. Dezember 2010) beginnen Tarifverhandlungen für Medizinische Fachangestellte

(Dortmund) - Einen Tag vor den morgen (9. Dezember 2010) in Berlin beginnenden Tarifverhandlungen für Medizinische Fachangestellte hat der Verband medizinischer Fachberufe e.V. eine erste Zwischenbilanz seiner Gehaltsumfrage (www.vmf-online.de) gezogen.

Die stellvertretende Präsidentin und Ressortleiterin für Tarifpolitik Margret Urban zeigte sich dabei zunächst in zweifacher Hinsicht erfreut:

Über die bisherige Beteiligung an der Online-Umfrage und darüber, dass zwei Drittel der teilnehmenden Medizinischen Fachangestellten tarifliche Regelungen im Arbeitsvertrag vereinbart haben.

Weniger positiv sei jedoch die geringe Eingruppierung in besser bezahlte Tätigkeitsgruppen. "Wir hatten schon aus den Gesprächen heraus vermutet, dass sich viele Arbeitgeber mit den beiden niedrigeren Tätigkeitsgruppen zufrieden geben", erklärt die Tarifexpertin. "Die TG III und IV, die beispielsweise im vierten bis sechsten Berufsjahr ein Bruttogehalt von 1.709 bzw. 1.865 Euro vorsehen, werden relativ selten gezahlt, obwohl die Mitarbeiterinnen verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen.

Angesichts des auch von Arbeitgebern bereits erkannten Fachkräftemangels - besonders bei höher qualifizierten Medizinischen Fachangestellten - ist ein Umdenken unbedingt erforderlich."

Große Sorge bereitet der Verhandlungsführerin auch, dass rund sechs Prozent der Teilzeit- wie der Vollzeit-Beschäftigten noch einen Minijob ausüben müssen, um mit ihrem Gehalt über die Runden zu kommen.

Margret Urban: "Die Pflegebranche gilt als unterbezahlte Gruppe. Gleichwohl sind deren Entgelte weit höher als die Medizinischer Fachangestellter. Bei dieser Tarifverhandlung wird es also darauf ankommen, mit einem vertretbaren Einstiegsgehalt - das ist für uns ein Stundenentgelt von 10 Euro - starten zu können."

Die Tarifverhandlungen werden zwischen dem Verband medizinischer Fachberufe e.V. und der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen für Arzthelferinnen / Medizinische Fachangestellte (AAA) geführt. Verhandelt wird neben dem Gehaltstarifvertrag auch der Tarifvertrag zur betrieblichen Altersversorgung. Bundesweit arbeiteten im Jahr 2008 im Gesundheitswesen rund 382.000 Medizinische Fachangestellte. Die Gehaltsumfrage bleibt noch bis zum 20. Dezember 2010 online.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband medizinischer Fachberufe e.V. Pressestelle Bissenkamp 12-16, 44135 Dortmund Telefon: (0231) 5569590, Telefax: (0231) 553559

(el)

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