Pressemitteilung | Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V. (BDI)

Situation der Internisten an Krankenhäusern

(Wiesbaden) - Die Sektionen und Arbeitsgemeinschaften im BDI e.V. warnen vor der zunehmenden Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und der Patientenversorgung an deutschen Krankenhäusern.

Die forcierte Durchsetzung ökonomischer Aspekte unter einseitiger Betrachtung von Fallzahlen, Case-Mix-Punkten, Liegedauer und Gewinn auf eingesetztes Kapital lässt die medizinische Versorgung des älterwerdenden multimorbiden Patienten immer mehr zu einem Aspekt einer auf Wirtschaftlichkeit gerichteten Wertschöpfungskette werden.

Verschärft wird diese Situation durch eine für die medizinische Versorgung nicht ausreichende Kompensation des Arztstellenbedarfs angesichts der Umsetzung der Arbeitszeitgesetzgebung wie auch personalaufwändiger Qualitätssicherungsmaßnahmen. Auch die Erfordernisse der Facharztweiterbildung können so nicht mehr realisiert werden. Stattdessen wird bei gleicher Eingriffszahl die Weiterbildungszeit noch verkürzt, während die Weiterbilder selbst durch ökonomische Gängelung und an Gewinnkriterien orientierten Bonuszahlungen unter Druck gesetzt werden.
Diese Veränderungen widersprechen dem kürzlich wiederholt vom BGH festgestellten freiberuflichen Charakter einer vertrauensvollen Arzt-Patienten-Beziehung.

Zukünftig muss die Patientenversorgung an Krankenhäusern durch eine ausreichende Anzahl qualifizierter Ärzte wieder gewährleistet werden. Die Krankenhäuser dürfen nicht zu Lasten von Ärzten und Patienten zunehmend unter wirtschaftlichen Druck gesetzt werden.

Der BDI richtet zur Unterstützung seiner vielfältigen Aufgaben satzungsgemäß für Mitglieder, die zu ihrer Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin eine anerkannte Schwerpunktbezeichnung zu führen berechtigt sind, Sektionen ein. Unter Berücksichtigung der (Muster-) Weiterbildungsordnung und der Weiterbildungsordnung der Landesärztekammern, sind die Mitglieder des BDI derzeit in den Sektionen Angiologie, Endokrinologie/Diabetologie, Gastroenterologie, Geriatrie, Hämatologie und internistische Onkologie, Infektiologie, Kardiologie, Nephrologie, Pneumologie, Rheumatologie organisiert. Darüber hinaus hat der BDI für besondere Aufgaben, die von den Sektionen nicht erfasst werden, im Rahmen der allgemeinen Ziele des Verbandes Arbeitsgemeinschaften eingerichtet. Hier sind insbesondere die Arbeitsgemeinschaften der Hausärztlich tätigen Internisten, der Fachärztlich tätigen Internisten ohne Schwerpunkt sowie der Internisten im Krankenhaus zu nennen.

Somit stellt die Versammlung der Vorsitzenden der Sektionen und Arbeitsgemeinschaften die zentrale Vertretung der verschiedenen Fachdisziplinen im BDI dar, die von Professor Hans-Martin Hoffmeister als Sprecher vertreten wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI) Tilo Radau, Geschäftsführer Schöne Aussicht 5, 65193 Wiesbaden Telefon: (0611) 18133-0, Telefax: (0611) 18133-50

(tr)

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