Spitzenfrauen fordern mindestens 30 Prozent Frauenquote bis spätestens 2018
(Berlin) - Die zehn führenden "Spitzenfrauen"-Verbände erhöhen den Druck auf CDU/CSU und SPD, im Rahmen der Koalitionsgespräche eine gesetzliche Quote von mindestens 30 Prozent Frauen für die Aufsichtsräte aller börsennotierten und öffentlichen Unternehmen in dieser Legislaturperiode zu beschließen. Die Wirtschaft muss in der gesellschaftlichen Realität ankommen. Die Politik hat den Unternehmen viel Zeit gelassen. Jetzt muss eine verbindliche Quote die Monokulturen an der Spitze aufbrechen", fordert Annette Bruhns, Vorsitzende des Vereins ProQuote Medien, im Namen der zehn führenden "Spitzenfrauen"-Verbände aus Wirtschaft, Technik, Medizin, Medien sowie dem ländlichen Raum.
Dass eine Mindestquote von 30 Prozent keine Utopie ist, zeigt der Women-on-Board-Index. Bereits jetzt haben 24 der 160 in DAX, MDAX, SDAX und TecDAX notierten Unternehmen schon einen Frauenanteil im Aufsichtsrat von 30 oder mehr Prozent; bei einem Drittel der Unternehmen liegt der Anteil bei 20 Prozent und darüber. "30 Prozent Frauen in vier Jahren ist machbar", sagt Monika Schulz-Strelow, Präsidentin von "Frauen in die Aufsichtsräte" (FidAR). "Ab einem Frauenanteil von 30 Prozent ändern sich Führungsstrukturen nachhaltig. Die Aufsichtsräte sitzen an der Schaltstelle, um die deutsche Unternehmenskultur hin zu gleichberechtigten Aufstiegschancen und einer besseren corporate governance zu verändern. Der Wirtschaft wird dies einen Innovationsschub verleihen."
Gemeinsame Mindestforderung der zehn Frauenverbände an die künftige Große Koalition:
» Zu Beginn dieser Legislaturperiode den Beschluss einer gesetzlich fixierten Quote von mindestens 30 Prozent Frauen für die Aufsichtsräte aller börsennotierten oder der Mitbestimmung unterliegenden Unternehmen in Deutschland bis spätestens 2018.
» Wirksame Sanktionen für den Fall, dass der Anteil von 30 Prozent Frauen unterschritten wird.
» Eine gesetzliche Verpflichtung aller börsennotierten oder der Mitbestimmung unterliegenden Unternehmen, verbindliche Zielgrößen für die Erhöhung des Frauenanteils im Vorstand und in den obersten Management-Ebenen festzulegen, zu veröffentlichen und hierüber transparent zu berichten.
Quelle und Kontaktadresse:
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