Pressemitteilung | (HESSENMETALL) Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e.V.

"Warnstreiks unangebracht und nicht zu rechtfertigen - unnötige Kraftmeierei" / Gewerkschaften drohen zu rasch mit Streik / Wettbewerbsfähigkeit nicht gefährden / 3 Prozent ein faires Verhandlungsangebot

(Darmstadt) - Wie bereits in anderen südhessischen Betrieben, wurde im Opel-Werk in Rüsselsheim heute zum Warnstreik aufgerufen. "Gerade in dieser Tarifrunde - der ersten, in der wir gerade wieder den Kopf über Wasser haben - sind Warnstreiks unangebracht und nicht zu rechtfertigen. Ergebnisse werden am Verhandlungstisch erarbeitet und nicht auf der Straße. Jeder Streik gefährdet Lieferzeiten, dies ist für die hiesige Metall- und Elektro-Industrie, die mit derzeit 53,4 Prozent auf den Export ausgerichtet ist, schädlich", sagt Wolfgang Drechsler, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Darmstadt und Südhessen von HESSENMETALL.

Laut einer von Gesamtmetall in Auftrag gegebenen Studie beim Institut für Demoskopie Allensbach sind 47,7 Prozent der Deutschen der Meinung, dass Streiks heute höhere Schäden verursachen können als noch vor einigen Jahren. 53,5 Prozent glauben, dass die Gewerkschaften zu rasch mit einem Streik drohen. Dies sieht auch Drechsler bestätigt: "Das Ganze ist eine Machtdemonstration. Die Gewerkschaft hat schon mit Streik gedroht, bevor sie überhaupt ihre Forderung beschlossen hat."

Der Kurs einer erfolgreichen und konstruktiven Tarifpolitik in der Metall- und Elektro-Industrie müsse fortgesetzt werden. Lohnsteigerungen müssten sich an der Produktivitätsentwicklung orientieren, um die Wettbewerbsfähigkeit der südhessischen Unternehmen nicht zu gefährden.

"Die 125 von uns betreuten südhessischen M+E Firmen sind breit aufgestellt: Neben wirtschaftlich stabilen Unternehmen, sind auch Unternehmen dabei, die die Eurokrise und die volatile Wirtschaftsentwicklung deutlich spüren und mit Sorge auf die Auftragslage blicken. Angemessene Entgeltsteigerungen und hohe Flexibilität sind unsere Erfolgsfaktoren in einer immer vernetzteren Weltwirtschaft", so Drechsler.

"Welche Gefahren ein zu hoher Abschluss in sich birgt, zeigt der jüngste Abschluss im Öffentlichen Dienst, der jetzt Rationalisierungen nach sich zieht."

Zur Forderung der unbefristeten Übernahme aller Auszubildenden sagt Drechsler: "In der Metall- und Elektro-Industrie werden bereits jetzt 75 Prozent der Azubis übernommen. Der Rest nimmt entweder ein Studium auf oder wechselt zu anderen Unternehmen. Mit einer Ausbildung über Bedarf wird nach Umsetzung der Forderung Schluss sein. Wir haben ein faires Verhandlungsangebot von drei Prozent auf den Tisch gelegt und erwarten, dass die IG Metall ihre Blockadehaltung verlässt und über das Angebotspaket der Arbeitgeber verhandelt."

Quelle und Kontaktadresse:
HESSEN METALL Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e.V. Pressestelle Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main Telefon: (069) 95808-0, Telefax: (069) 95808-126

(tr)

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