Wechsel am Tarifverhandlungstisch: Heinrich A. Fischer geht, Wolfgang Huberti kommt

(Frankfurt am Main) - Nach 41 Jahren ehrenamtlichen Engagements verabschiedete der Arbeitgeberverband HESSENMETALL am Donnerstag (9. September 2010) den langjährigen Verhandlungsführer Heinrich A. Fischer in den wohlverdienten Ruhestand. Sein Nachfolger ist Wolfgang Huberti, Geschäftsführer von GKN Driveline aus Offenbach.

Nach 22 Vorstandsjahren bei HESSENMETALL, davon 17 Jahre als stellvertretender Vorsitzender, zieht sich Fischer auch aus der aktiven Tarifpolitik für die 500 Mitgliedsunternehmen der hessischen Metall- und Elektro-Industrie zurück. Vor 55 Jahren hatte er seine berufliche Laufbahn als Lehrling beim Autozulieferer VDO in Schwalbach begonnen und avancierte in den folgenden 25 Jahren zum Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektor. In dieser Position blieb er auch nach der Übernahme von VDO durch den Mannesmann-Konzern. 2000 zog er sich aus dem operativen Geschäft zurück, nahm aber noch viele Aufsichtsratsmandate wahr. Im Arbeitgeberverband HESSENMETALL wurde er 1993 Verhandlungsführer. Von 1995 bis 2006 übernahm er diese Funktion auch für die neu gegründete Tarifgemeinschaft M+E Mitte mit ihren knapp 400.000 Beschäftigten. In ihr haben sich die M+E-Arbeitgeberverbände aus Hessen, der Pfalz, Rheinland-Rheinhessen und dem Saarland zusammengeschlossen. Fischer hat viele Tarifverträge mit gestaltet. Das Entgeltrahmenabkommen (ERA) von 2004 trägt aber in ganz besonderer Weise Fischers Handschrift und wird von beiden Sozialpartnern als "Jahrhundertreform" bezeichnet. ERA führte zwei abgeschottete Welten - die Welt der Arbeiter und die Welt der Angestellten - zu der einen Welt moderner Arbeitnehmer zusammen. In dieser sind Grundentgelte klar aufgabenbezogen geregelt und zusätzliche Leistungsentgelte berücksichtigen das Engagement angemessen.

"Mit Heinrich A. Fischer verlässt uns ein entscheidungsfreudiger Unternehmer, standfester Verhandlungsführer und stets für das Gemeinwohl engagierter Bürger", würdigte Prof. Dieter Weidemann, Vorstandsvorsitzender von HESSENMETALL, seinen Stellvertreter. "Wir sind aber sicher, mit Wolfgang Huberti einen geeigneten Nachfolger gefunden zu haben, der diese Lücke schließen und unsere Positionen in den zukünftigen Tarifverhandlungen erfolgreich vertreten wird", so Weidemann weiter.

Wolfgang Huberti ist Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der GKN Driveline GmbH in Offenbach. Darüber hinaus verantwortet er im GKN-Konzern den Bereich Human Resources für die Region North Europe mit insgesamt sieben Standorten in Deutschland und Polen. Künftig übernimmt er den Vorsitz des tarifpolitischen Ausschusses und wird damit neuer Verhandlungsführer von HESSENMETALL.

Quelle und Kontaktadresse:
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(el)