Pressemitteilung | Deutscher Familienverband e.V. (DFV)

Zum Familiengipfel: Echte Wahlfreiheit für Familien noch in weiter Ferne

(Berlin) - Zum heutigen Familiengipfel der Bundesregierung mit Vertretern aus Wirtschaft und Verbänden zieht der Deutsche Familienverband eine durchwachsene Bilanz aus der Familienpolitik der letzten vier Jahre: "Ihr Ziel, eine familiengerechte Arbeitswelt zu schaffen, die eine Entscheidung für Kinder durch echte Wahlfreiheit ermöglicht, hat die Regierung bislang bei weitem noch nicht umgesetzt. Initiativen wie die Charta für familienbewusste Arbeitszeiten haben zwar mit Erfolg die Wirtschaft mit an den Tisch geholt. Aber an diesem Tisch sitzen die Familienpolitik und die Familien immer noch viel zu oft auf dem Kinderstühlchen. Die Politik muss aus der Rolle des Bittstellers heraus kommen und selber die Hebel bewegen", so die Vizepräsidentin des Verbandes und DFV-Arbeitsmarktexpertin Petra Nölkel. Konkret fordert sie eine Familienverträglichkeitsprüfung für das gesamte Arbeitsrecht und die Schaffung passgenauer Arbeitszeitinstrumente für Familien.

Diese Einschätzung ist auch Teil einer kritischen DFV-Bilanz über die zu Ende gehende Legislaturperiode, für die das Verbandspräsidium den gerade vorgelegten Sachstandsbericht des Bundesfamilienministeriums unter die Lupe genommen hat. "Auf der Habenseite steht, dass das Bundesfamilienministerium mit dem Thema Zeit für Familie den wichtigsten Familienwunsch aufgegriffen hat. Aber die Umsetzung hakt und vieles ist in Symbolismus und Aktionismus stecken geblieben. Tatsächlich läuft die Realität am Arbeitsmarkt gerade in die entgegengesetzte Richtung: zunehmender Stress, immer mehr Wochenend-, Schicht- und Nachtarbeit, Verfügbarkeit und Erreichbarkeit rund um die Uhr rauben immer mehr Eltern Zeit und Kraft für ihre Kinder. Zudem erleben immer mehr Frauen ihre minderjährigen Kinder als verdecktes, bzw. sogar offenes, Hindernis' bei Bewerbungen", warnt Petra Nölkel.

Mit Blick auf das große Ziel der Bundesregierung, familienförderliche Rahmenbedingungen in allen Lebensbereichen zu schaffen, kommt der Deutsche Familienverband denn auch zu einem sehr verhaltenen Ergebnis: "Da steht nicht nur beim Thema Arbeitswelt viel Rot in der Bilanz - die Wirtschaft würden solche Rahmenbedingungen wohl nicht zu langfristigen Investitionen hinreißen", so DFV-Vizepräsidentin Petra Nölkel.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Familienverband e.V. Pressestelle Luisenstr. 48, 10117 Berlin Telefon: (030) 30882960, Telefax: (030) 30882961

(cl)

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