Verband & Tagung - VERBÄNDEREPORT 1 / 2015

Verbandsvertreter zu Gast in Straßburg

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Meet Europe in Alsace – ganz nach dem Motto des Straßburger Convention Bureaus myStrasbourg trafen sich Anfang Oktober die Teilnehmer der Studienreise für Verbandsvertreter, die der Verbändereport gemeinsam mit den Partnern Atout France, myStrasbourg sowie der Deutschen Gesellschaft für Verbandsmanagement (DGVM) organisiert hatte, in Straßburg.

(C) Verbändereport Ausgabe 1, Januar 2015


© Verbändereport


An drei Tagen informierten sich die Teilnehmer, was Straßburg neben europäischem Flair auch im Tagungs- und Kongressbereich zu bieten hat. Nach der Ankunft im Hotel Sofitel Grande Ile und einer Begrüßung durch Clarisse Kremer vom Convention Bureau in Straßburg sowie Jerome Poulalier von Atout France fuhr die Gruppe mit der Straßenbahn zum ersten Programmpunkt und besichtigte das Konferenzzentrum de l'Aar in Schiltigheim, nahe dem Europaviertel. Auf insgesamt knapp 730 Quadratmeter und in fünf verschiedenen Räumen lassen sich Veranstaltungen aller Art umsetzen. Die beiden Räume l'Auditorium und l'Amphi mit 250 und 71 Sitzplätzen lassen sich außerdem verbinden. Beim anschließenden Mittagessen lernten sich die Teilnehmer im Restaurant La Carambole, das sich auf einer Etage über dem Konferenzzentrum befindet, nach einer kurzen Vorstellungsrunde besser kennen.

 

Gestärkt fuhr die Gruppe zum Europaviertel, um das Europäische Parlament zu besichtigen. Während der Führung erfuhren die Besucher nicht nur interessante Details zu Geschichte und Entwicklung Europas, sondern erhielten auch wichtige Informationen und Tipps, wo die für sie politisch wichtigen Themen des Europäischen Parlaments einsehbar seien und wo Verbandsvertreter sich umfangreich informieren können.

 

Anschließend präsentierte das Straßburger Convention & Exhibition Centre seine aktuellen Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen. In 2016 werden die Arbeiten abgeschlossen sein. Danach bietet das Straßburger Convention & Exhibition Centre Flexibilität für alle Veranstaltungsgrößen von XS bis XXL: Drei Auditorien werden dann insgesamt 3.500 Sitzplätze bieten. Außerdem 25 Konferenzräume mit einer Bestuhlung von 20 bis 500 Sitzplätzen, Tageslicht und Dolmetscherkabinen. Nach Fertigstellung des Bauprojekts gibt es einen weiteren 10.000 Quadratmeter großen Bereich zur variablen Nutzung, wie Ausstellungen, Konferenzen oder zur Bewirtung. 2017 sollen vier zusätzliche Ausstellungshallen mit insgesamt 30.000 Quadratmetern sowie 2.500 Parkplätze hinzukommen. Die Grünanlage, direkt an der Messe, bleibt ebenfalls erhalten. Mit Bauhelmen gesichert, ging es auch direkt auf die Baustelle, wo die Teilnehmer sich vom Baugeschehen selbst ein Bild machen konnten und eine Architektin über den Stand der Dinge berichtete. Die verschiedenen Bereiche des Straßburger Convention & Exhibition Centre werden abwechselnd und je nach Bauphase den Gegebenheiten angepasst genutzt.

 

Danach fuhr die Besuchergruppe via Bus-Shuttle zum Château de Pourtalès. Dieses wurde 1750 von der Straßburger Familie Bussière erbaut. Ende des 19. Jahrhunderts bis zum 1. Weltkrieg trafen sich im Château de Pourtalès auf Einladung der Comtesse Mélanie und des Grafen Pourtalès der europäische Hochadel sowie prominente Gäste, wie Albert Schweitzer oder Franz Liszt. 2009 eröffnete dann das Hotel*** Château de Pourtalès, mit 25 Zimmern, seine Pforten und ist für viele Abgeordnete des Europäischen Parlaments während der Sitzungswoche eine begehrte Unterkunft. Das Château verfügt über mehrere Räumlichkeiten in verschiedenen Größen, die als Tagungsraum genutzt werden können, sich aber auch für Abendveranstaltungen mit einem besonderen „herrschaftlichen Touch" eignen. Auch in dem dazugehörigen englischen Park des Châteaus können flexibel Veranstaltungen im Freien umgesetzt werden.

 

Zum Abendessen spazierte die Gruppe durch die Straßburger Innenstadt zum Restaurant Maison Kammerzell. Das historische Gebäude stammt aus dem Jahr 1427 und liegt am Fuße der Kathedrale. Gäste finden hier typische elsässische Spezialitäten und so soll das Gericht „la choucroute aux trois poissons" (Sauerkraut mit drei Sorten Fisch) hier von dem Chefkoch Guy-Pierre Baumann 1970 erfunden worden sein. Das Rezept ist noch heute streng geheim. Neben dem sehr guten Essen besteht auch hier die Möglichkeit, im kleineren Rahmen zu tagen.

 

Vielfältiges Vortragsprogramm mit spannenden Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungs-Locations

 

Am nächsten Morgen traf sich die Gruppe in einem Tagungsraum des Hotels Régent Petite France & Spa zum Vortrag des Verbandssteuerexperten Dr. Winfried Eggers zum Thema „D'rum prüfe, wer sich ewig bindet! – Verträge mit PCOs, Sponsoren und anderen Partnern". Sie erhielten wichtige Tipps und Hinweise dazu, was Verbände rechtlich und steuerlich bei der Planung und Durchführung von Kongressen oder anderen Veranstaltungen unbedingt beachten sollten. Das Hotel bietet insgesamt fünf modern ausgestattete Seminarräume auf mehr als 135 Quadratmetern, die teilweise miteinander verbunden werden können, und liegt im schönen Stadtteil Le Petite France. Seinen Namen trägt das ehemalige Gerberviertel noch aus dem 16. Jahrhundert. In dieser Zeit gab es dort ein Militärkrankenhaus, in dem die Syphilis, damals auch die „Franzosenkrankheit" genannt, behandelt wurde. Die Bevölkerung Straßburgs hielt in dieser Zeit eher Abstand von dem heute sehr beliebten Stadtviertel.

 

Nach einem kurzen Spaziergang durch die kleinen Gassen, vorbei an alten Fachwerkhäusern, besichtigte die Gruppe das nahe gelegene familiengeführte Hotel Hannong. Mit 72 individuell eingerichteten Zimmern, zwei Tagungsräumen und vier Gruppenräumen bietet es einen idealen Rahmen für Veranstaltungen mit kleineren Gruppengrößen, eine Design Terrasse und eine elegante Weinbar Black&Wine

 

Zum Mittagessen ging es für die Gruppe in die Brasserie des Hotels Les Haras. Das Hotel befindet sich in den ehemaligen Straßburger Pferdegestüten, die bis 2013 aufwendig renoviert wurden und nun durch ihre Ausstattung mit hochmodernem Leder sowie Holz beeindrucken. Die Brasserie besticht durch eine geschwungene breite Wendeltreppe, die die Gäste auf die gemütliche und stilvoll eingerichtete erste Etage bringt. Neben den Tischen im großen Saal gibt es hier auch kleine abgeteilte Separees, in denen man sich ungestört unterhalten und speisen kann. Die Brasserie wurde für ihre außergewöhnliche Gestaltung von Designer Jouin Manku mit dem „Restaurant & bar Design Award 2014" in London ausgezeichnet.

 

Nach dem Mittagessen machten sich die Teilnehmer auf zur Stadtgemeinde Straßburg, wo sie einen Vortrag der Vizepräzidentin Catherine Trautmann zum Stadtentwicklungsprojekt 2020, den neuen Bauprojekten und dem Ausbau der Tramverbindung direkt nach Deutschland hörten. Mit der Straßenbahn ging es anschließend zur Aula des Palais asitaire. Ein Ort mit großem geschichtlichem Hintergrund: Denn hier fand 1949 die erste Sitzung des Europarats statt. Heute eignet sich das Universitätsgebäude ideal für Abendveranstaltungen in festlichem Rahmen, Preisverleihungen oder Galadinner.

 

Das Rohan-Schloss, das die Besuchergruppe im Anschluss besichtigte, bietet ebenfalls einen passenden Rahmen für Anlässe dieser Art. Während der ehemalige Kardinals-Palast in der Vergangenheit berühmte Persönlichkeiten wie Marie-Antoinette oder Napoleon Bonaparte beherbergte, finden Besucher heute drei der wichtigsten Museen Straßburgs in dem Palais: das Archäologische Museum, das Kunstgewerbemuseum sowie das Museum für schöne Künste. Eine Besichtigung der Ausstellungen kann auch mit einer Veranstaltung kombiniert werden.

 

Einen Kontrast zu den historischen Gebäuden bietet die L'Aubette 1928 am Kleberplatz. 1928 gestalteten die Künstler Theo van Doesburg, Hans Jean Arp und Sophie Taeuber-Arp vier Stockwerke des Hauses. Heute steht die erste Etage unter Denkmalschutz. Sie besteht aus drei großen Räumen, in denen Abendveranstaltungen arrangiert werden können, die ein außergewöhnliches Ambiente bieten. Daneben gibt es immer wieder wechselnde Sonderausstellungen der zeitgenössischen und modernen Kunst.

 

Nach der Rückkehr ins Sofitel Strasbourg Grande Ile stellte Clarisse Kremer in den Tagungsräumen des Hotels mit einer kurzen Präsentation das Convention Bureau Straßburg sowie seine Serviceleistungen vor. Insgesamt verfügt das Sofitel über 11 Seminarräume mit Tageslicht und moderner Ausstattung.

 

Zum Abschluss des vielseitigen und interessanten Programms konnten die Teilnehmer während einer Bootstour auf dem Eventschiff der Batorama Ausflugsboote in gemütlicher Atmosphäre und mit kleinen Snacks noch einmal viele der Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungs-Locations der letzten Tage von der Ile aus bewundern.

 

Stadtführung durch Straßburg mit individueller Gestaltung

 

Am Samstag besichtigte die Gruppe das Straßburger Münster, die Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg sowie die Altstadt gemeinsam mit einer Stadtführerin. Das Münster gehört zu den bedeutendsten Kathedralen der europäischen Architekturgeschichte sowie zu den größten Sandsteinbauten der Welt. Besonders die fünf Portale der Kathedrale beeindruckten durch ihre detailreiche und künstlerische Gestaltung. Im südlichen Querschiff der Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg finden Besucher etwas weltweit Einzigartiges: Bereits 1353 gab es im Münster die sogenannte „Dreikönigsuhr" mit Kalendarium, Anzeigen für Gestirne sowie die Heiligen Drei Könige, die jede Stunde zu einem Glockenspiel ihre Köpfe vor der Jungfrau Maria neigten. Nach einigen Jahren des Stillstandes und Planung einer neuen Uhr wurde schließlich 1842 die heutige astronomische Uhr fertiggestellt. Ihre Funktionen sind bis heute weltweit einmalig. Neben der Erdbahn, der Mondbahn und den Bahnen der damals bekannten Planeten, gibt es ein Räderwerk, das in der Silvesternacht abläuft und das Basisdatum der beweglichen Feiertage errechnet. Nach der Stadtführung besuchten die Teilnehmer den Weinkeller des Straßburger Spitals zu einer Weinprobe. Noch heute wird in dem mittelalterlichen Gewölbe Weißwein aus dem Jahr 1472 gelagert. Den Abschluss des offiziellen Programms bildete das gemeinsame Mittagessen im Restaurant Art Café l'Affiche im Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Bis zur Abreise am Nachmittag hatten die Teilnehmer dann die Möglichkeit, Straßburg noch einmal auf eigene Faust zu erkunden und den Nachmittag individuell zu gestalten.

 

(C) Verbändereport Ausgabe 1/2015, Januar 2015

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