Das Land Baden-Württemberg reformiert zum 1. Juli seine Digitalisierungs- und Innovationsförderung und streicht eines der meistgenutzten Förderinstrumente für kleinere und mittlere Unternehmen: die Zuschussvariante der „Digitalisierungsprämie Plus“. Nur vier Tage vor Auslauf kündigte die L-Bank dies an. Künftig soll die Förderung ausschließlich über Darlehen mit höheren Mindestbeträgen und mehr Bürokratie abgewickelt werden. Hierzu sagt HANDWERK BW-Präsident Rainer Reichhold:
„Mit dem Wegfall der Zuschussvariante verabschiedet sich das Land faktisch von der Digitalisierungsförderung für das Handwerk. Die bisherige Regelung war unkompliziert, niedrigschwellig und vor allem praxistauglich – genau das, was unsere Betriebe brauchen. Jetzt werden die Hürden höher: aufwändige Darlehensanträge, Tilgungszuschüsse nur bei großen Projekten, verpflichtende Online-Selbsteinschätzungen – das ist kein Fortschritt, sondern Rückschritt und widerspricht zudem jeglichem Anspruch, Bürokratie abzubauen. Digitalisierung darf sich nicht auf Fördermodelle für Große oder Millionensubventionen für Konzernprojekte beschränken, sondern braucht auch einfache Lösungen für kleine Unternehmen. Statt diese zu fördern, lässt das Land sie jetzt fast über Nacht im Regen stehen.
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https://www.verbaende.com/news/pressemitteilung/land-streicht-bei-digitalisierungsfoerderung-167263/