Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

114. Marburger Bund Hauptversammlung / Klinikinvestitionen in Konjunkturprogramm aufnehmen

(Berlin) - Im Vorfeld ihrer 114. Hauptversammlung forderte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) eine Erhöhung der Finanzhilfen für die Krankenhäuser um 1,5 Mrd. Euro und eine bessere Vergütung der in der Forschung tätigen Ärztinnen und Ärzte. Der 1. Vorsitzende des MB, Rudolf Henke, mahnte die Bundesregierung an, Klinikinvestitionen in ihr milliardenschweres Konjunkturprogramm aufzunehmen. „Es ist gut, dass die Bundesregierung die Volkswirtschaft stärken will. Wir werben dafür, einen Teil des Milliardenpaketes in die Kliniken zu investieren, um dem Rückgang der Investitionen im stationären Sektor entgegenzutreten“, so Henke. "Das hilft der Krankenversorgung, das hilft dem Handwerk, das hilft der Bauwirtschaft, das hilft dem Anlagenbau." Er appellierte an die Parlamentarier des Deutschen Bundestages, die im Gesetzentwurf zur Reform der Krankenhausfinanzierung vorgesehenen Hilfen um 1,5 Mrd. Euro zu erhöhen, um damit insbesondere der Tarifentwicklung gerecht zu werden."

Bei der heute in Berlin beginnenden 114. Hauptversammlung des MB werden sich die 203 Delegierten auch intensiv mit den Rahmenbedingungen klinischer Forschung auseinandersetzen. MB-Vorsitzender Henke moniert hier eine „Mauer vor den Forschungsinstituten" Wie in kaum einem anderen Land werde Forschung zur Feierabendbeschäftigung degradiert, kritisiert die Ärztegewerkschaft. Hintergrund sei die Weigerung der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), überwiegend in der Forschung tätige Universitätsärzte in den Geltungsbereich des arztspezifischen Tarifvertrages aufzunehmen. Das bringe den wissenschaftlich tätigen Ärzten einen monatlichen Verlust von bis zu 2400 Euro. Henke: „So wird die jüngere Ärztegeneration systematisch von den theoretischen Fächern abgekoppelt.“ Junge Ärzte würden geradezu bestraft, wenn sie in die Forschung gehen. „Das kann sich ein Land, das auf Innovation und Forschungserkenntnisse als wichtige Quelle der wirtschaftlichen Leistungskraft angewiesen ist, nicht leisten“, so Henke. Er forderte die Wissenschaftsminister der Länder auf, bis zur kommenden Tarifrunde mit der TdL Anfang nächsten Jahres ein Umdenken einzuleiten.

Statement von Rudolf Henke im Web: www.marburger-bund.de

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Athanasios Drougias, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: (030) 746846-0, Telefax: (030) 746846-16

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