Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

12.300 Ärzte legen zu Beginn der Streikwoche in Unikliniken und Landeskrankenhäusern Arbeit nieder

(Berlin) - Zu Beginn der Streikwoche an 25 Universitätskliniken und 14 psychiatrischen Landeskrankenhäusern haben heute (15. Mai) rund 12.300 Ärztinnen und Ärzte ihre Arbeit niedergelegt. Nach dem Scheitern eines Spitzengesprächs mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hatte die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) zum Wochenstreik aufgerufen. Die Verschärfung der Streiks sei die direkte Antwort auf das letzte Angebot der Arbeitgeber, das für die Ärzte praktisch gar keine Einkommenserhöhungen vorsah.

"Die Bauernschläue von Herrn Möllring muss man mit einer beispiellosen Streikwelle beantworten", so der Vorsitzende des MB, Dr. Frank Ulrich Montgomery, an die Adresse des TdL-Vorsitzenden. Nachdem die TdL den Ärzten bereits in den vergangenen Jahren das Gehalt um weit über 30 Prozent gekürzt habe, sei das letzte Arbeitgeberangebot schlichtweg eine Unverschämtheit. Die angebotene Erhöhung der Grundvergütung stelle sich rasch als Nullsummenspiel heraus, da für das bereits gestrichene Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie für die Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf 42 Stunden kein Ausgleich gezahlt werden sollte.

Das Angebot sei insbesondere für die Ärzte in den neuen Bundesländern eine Kampfansage. Während die TdL im Westen eine Erhöhung der Grundvergütung um bis zu 500 Euro vorschlug, sollten sich Ärzte im Osten mit nur 100 Euro mehr im Monat zufrieden geben. Ziehe man die Streichung des Weihnachts- und Urlaubsgeldes sowie die Erhöhung der Wochenarbeitszeit ab, bleibe zum Schluss sogar eine Einkommenskürzung. Montgomery: "Anscheinend glaubt Herr Möllring, dass Ärzte nur heilen, aber nicht rechnen können."

Trotz verhärteter Fronten zeigte sich Montgomery grundsätzlich verhandlungsbereit. Gespräche mit der TdL machten aber erst wieder Sinn, wenn die Arbeitgeber mit einem anständigen Angebot auf die Ärztegewerkschaft zukämen. Montgomery: "Herr Möllring muss endlich begreifen, dass die Zeiten der Ärzteausbeutung ein für allemal zu Ende sind."

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Pressestelle Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: (030) 7468460, Telefax: (030) 74684616

(sk)

NEWS TEILEN: