2006: Strohfeuer oder Dauerbrenner?
(Berlin) - Im zweiten Halbjahr 2005 hat die Konjunktur in Deutschland wieder Fuß gefasst. Die ersten Daten für das vierte Quartal lassen auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends hoffen. Mit diesem Jahresendspurt dürfte nicht nur das Wachstumsziel von einem Prozent erreicht werden, auch die Perspektiven für das kommende Jahr hellen sich etwas auf. Die ersten Anzeichen einer beginnenden Investitionskonjunktur geben Anlass, auf eine breitere Wachstumsbasis im Jahr 2006 zu hoffen.
Ein sicheres Indiz für einen konjunkturellen Aufschwung im Jahr 2006 liefern die Auftragseingänge. Seit April nahmen die Bestellungen für die deutsche Industrie um knapp 10 Prozent zu. Noch immer hängt die deutsche Konjunktur allerdings am Tropf der Weltwirtschaft. Die Auslandsorders sind im Oktober saisonbereinigt nochmals um knapp 3 Prozent gestiegen, nach 5,2 Prozent im September. Aber allmählich beginnt sich auch die Binnennachfrage zu erholen. Ihr Aufwärtstrend hat sich zuletzt verstetigt. Erfreulich ist vor allem, dass die inländischen Investitionsgüterbestellungen in den letzten beiden Monaten um rund 2 Prozent gestiegen sind. Das lässt auf eine gewisse Investitionsbelebung schließen.
* Eine ganze Reihe weiterer Indikatoren stützt die These, einer allmählichen konjunkturellen Belebung. Positive Signale kommen beispielsweise vom Arbeitsmarkt und aus den mittelständischen Unternehmen. Wenn auch der deutliche Rückgang der Arbeitslosigkeit im November wohl überwiegend dem milden Wetter zuzuschreiben sein wird, so lassen sich doch im Dickicht der Arbeitsmarktstatistiken eine Reihe von Indikatoren finden, die auf eine Stabilisierung der Lage am Arbeitsmarkt hindeuten.
Die Übertragung der konjunkturellen Impulse aus der Weltwirtschaft auf die Binnennachfrage dürfte deshalb 2006 gelingen. Neben den Exporten werden die Ausrüstungsinvestitionen erstmals seit langem wieder einen erkennbaren Wachstumsbeitrag leisten. Der Modernisierungsstau der letzten Jahre löst sich offensichtlich auf. Dafür spricht nicht zuletzt die wieder zunehmende Kreditnachfrage auch der mittelständischen Unternehmen.
Die deutschen Unternehmen, die sich im globalen Wettbewerb behaupten müssen, haben erheblich an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen. Auf die Beschäftigung hatte dies bislang aber noch kaum eine Auswirkung. In Deutschland hat sich eine eigenartige Dichotomie herausgebildet: Während sich die deutschen Unternehmen erfolgreich im globalen Wettbewerb behaupten, droht das Land insgesamt zum Verlierer der Globalisierung zu werden. In vielen europäischen Nachbarländern ist es umgekehrt. Gesamtwirtschaftliche Beschäftigungsgewinne in Deutschland setzen eine konsequente Fortsetzung des Reformprozesses voraus, insbesondere eine weitere Deregulierung und Flexibilisierung des Arbeitsmarktes.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)
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