Pressemitteilung | Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V.
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27. Kongress der Internationalen Verleger-Union beendet / Verleger verabschieden Resolutionen

(Berlin) - In Berlin ist am 24. Juni der 27. Kongress der Internationalen Verleger-Union zu Ende gegangen. Über 500 Verleger aus 49 Ländern nutzten das viertägige Event zum Austausch mit Kollegen, Politikern, Wissenschaftlern und Autoren, darunter Kulturstaatsministerin Christina Weiss, Ismail Serageldin, Direktor der Bibliothek von Alexandria, sowie Theologe Professor Hans Küng.

“Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels als Gastgeber des Kongresses hat der internationalen Verlagsbranche ein wertvolles Forum geboten”, dankte IVU-Präsident Pere Vicens. “Die Diskussion von grenzüberschreitenden Themen wie internationales Urheberrecht, Freiheit des Publizierens und Kampf gegen Analphabetismus wird im Zeitalter der Globalisierung wichtiger denn je”, erklärte Jürgen A. Bach, Vorsitzender des Verleger-Ausschusses im Börsenverein und Präsident des Europäischen Verlegerverbandes. Über die verschiedenen Aspekte des Kongressmottos “Publishing for a Better World” diskutierten Verleger am Mittwochabend mit Außenminister Joschka Fischer im Auswärtigen Amt.

Der 28. Kongress der Internationalen Verleger-Union (IVU) wird 2008 in Seoul ausgetragen. Als neue Präsidentin wurde die bisherige Vize-Präsidentin Ana Maria Cabanellas (Editorial Heliasta, Argentinien) gewählt. Sie löst am 1. Juli 2004 den spanischen Verleger Pere Vicens ab.

Im Rahmen des Kongresses wurden nachfolgende Resolutionen verabschiedet:

Freiheit des Publizierens
Die Verleger appellieren an die internationale Gemeinschaft und an die Regierungen, gegen die wachsende Verletzung der Publikationsfreiheit und Zensur vorzugehen. Sie fordern einen kulturellen Austausch, friedvolles Miteinander und religiöse Toleranz. Damit reagieren die Verleger in ihrer Eigenschaft als Förderer und Verteidiger der Freiheit des Verlagswesens auf fundamentale Menschenrechtsverletzungen wie beispielsweise willkürliche Gerichtsverfahren, ungerechtfertigte Durchsuchungen von Verlagshäusern und die Festsetzung von unverhältnismäßigen Geldstrafen.

Schutz des Urheberrechts
Mit Sorge beobachten die Verleger die zunehmende Tendenz, nationale Urheberrechtsgesetze aufzuweichen. Damit das Urheberrecht weltweit wirksam durchgesetzt werden kann, bedarf es gesetzlicher Richtlinien. Verleger fordern deshalb, dass das WIPO Copyright Abkommen von 1996 ratifiziert und umgesetzt wird. Ein gesetzliches Rahmenwerk muss gewährleisten, dass das Urheberrecht weltweit wirksam durchgesetzt wird.

Kampf gegen Analphabetismus
Regierungen und internationale Organisationen sollten Verlage als Werkzeuge und Verbündete im Kampf gegen den Analphabetismus anerkennen. Dies fordern die Verleger als Konsequenz aus der anhaltenden mangelnden Lese- und Schreibfähigkeit sowohl in den Entwicklungs- als auch in vielen Industrieländern. Insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern sollten Schulen verstärkt mit Büchern von unabhängigen Verlagen beziehungsweise Verlagen des Landes ausgestattet werden. Auf nationaler Ebene soll eine Politik für das Buch entwickelt werden, die eine starke nationale Verlagsindustrie und lebendige Lesekultur fördert.

Ausbau des Internets
Das Internet soll als Plattform für die Verbreitung von Büchern und Daten rechtlich gesichert werden. Die Verleger fordern deshalb, dass das Internet unter den vollen Schutz des Artikels 19 der UN-Menschenrechtserklärung gestellt wird, insbesondere da es die freie Recherche, den freien Empfang und die freie Übermittlung von Informationen und Ideen weltweit ermöglicht. Eigene Richtlinien sollen den Zugang zu Raubkopien über das Internet verhindern.

Unterstützung für Bibliotheken
Die Verleger appellieren an die internationale Gemeinschaft und an die Regierungen, die finanzielle Ausstattung der Bibliotheken zu verbessern. Bibliotheken spielten eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Lese- und Schreibfähigkeit sowie für Forschung und Lehre.

Quelle und Kontaktadresse:
Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V. Großer Hirschgraben 17-21, 60311 Frankfurt Telefon: 069/1306-0, Telefax: 069/1306-201

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