347 Ur- und Erstaufführungen in der Saison 1999/2000
(Köln) - Insgesamt 261 Uraufführungen und 86 deutschsprachige Erstaufführungen haben die deutschen Theater in der Spielzeit 1999/2000 dem Publikum vorgestellt. Darunter waren 211 uraufgeführte Schauspiele , 35 neue Opern, eine Operette und 15 Musicals. Im Schauspiel machte damit der Anteil ur- und erstaufgeführter Werke 13,7 Prozent, im Musiktheater 11,6 Prozent der aufgeführten Werke aus.
Die 365 von der Statistik erfassten Bühnen in der Bundesrepublik Deutschland präsentierten insgesamt 71 802 Aufführungen, darunter 48 253 im Schauspiel, 9 164 Opernaufführungen, 2727 Operettenaufführungen , 8342 Musicalaufführungen und 3316 Tanzabende. Hinzu kommen 15 042 Aufführungen für Kinder und Jugendliche.
Wie schon in den zurückliegenden Spielzeiten dominiert das klassische Repertoire die Spielpläne. Goethes "Faust" mit 701 Aufführungen in 41 Inszenierungen und Mozarts "Zauberflöte" mit 573 Aufführungen in 42 Inszenierungen zählen zu den am häufigsten aufgeführten Werken. Auch unter den Werken mit den höchsten Besucherzahlen steht Goethes "Faust" mit 208 192 Besuchern an der Spitze, gefolgt von Gottfried Greiffenhagens "Comedian Harmonists" (136 441 Besucher) . Immer wieder ein Renner ist auch Shakespeares "Ein Sommernachtstraum", diesmal mit 106 621 Besucher. Im Musiktheater folgt hinter der "Zauberflöte" (345 859 Besucher) Humperdincks "Hänsel und Gretel" (192 787) und "Die Hochzeit des Figaro" (167 836).
Der meistgespielte Autor im Schauspiel ist Shakespeare mit 24 Werken in 147 Inszenierungen und insgesamt 2163 Aufführungen, gefolgt von Goethe (19/114/1688). Hervorzuheben ist, dass mit Lutz Hübner (7 Werke, 36 Inszenierungen, 731 Aufführungen) ein zeitgenössischer Autor auf Platz drei und damit vor Moliere (Platz 4) und Brecht (Platz 8) dieser Statistik steht.
Zu den wichtigsten Uraufführungen der Saison zählen im Schauspiel George Taboris "Brecht-Akte" (Berliner Ensemble), Kroetz' "Das Ende der Paarung" (Berliner Ensemble), Rainald Goetz "Jeff Koons" (Deutsches Schauspielhaus Hamburg, nachgespielt in Bonn, Hannover, Köln und Wien), Roland Schimmelpfennigs "Vor langer Zeit im Mai" (Schaubühne Berlin) und Albert Ostermaiers "Death Valley Junction" (Deutsches Schauspielhaus Hamburg). Im Musiktheater wurden u. a. Chaya Czernowins "Pnima...Ins Innere" (Münchner Biennale), Harald Banters "Der blaue Vogel" (Stadttheater Hagen), Elliot Carters "What Next?" (Staatsoper Berlin) Detlev Glanerts "Joseph Süß" (Bremer Theater), Volker David Kirchners "Gilgamesch" (Niedersächsisches Staatstheater Hannover), Gerhard Stäblers "Cassandra Complex" (Staatstheater Wiesbaden) uraufgeführt.
Unter dem Titel "Wer spielte was?" erschien die Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins zum zehnten Mal seit 1991. Sie bietet einen vollständigen Überblick über das Gesamtrepertoire (Premierendatum, Gesamtzahl der Aufführungen und Besucher der jeweiligen Inszenierung, Aufführungstheater) der Theater in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Werkstatistik ist zum Preis von 48,- DM in der Hauptgeschäftsstelle des Deutschen Bühnenvereins zu beziehen.
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