43. CDH-Vertriebsbarometer Sommer 2025
(Berlin) - Im 43. Online-Vertriebsbarometer im Juli 2025, wurde ihre aktuelle Geschäftslage von einem Viertel (25,1%) der Teilnehmer mit gut oder sehr gut beurteilt. Die positiven Beurteilungen waren damit gegenüber dem vergangenen Frühjahr rückläufig (-3,7%). Der Anteil negativer Beurteilungen stieg um 4,4% auf 29,7% und damit wieder über den der positiven Bewertungen. Der Anteil der zufriedenstellenden Bewertungen sank unwesentlich um 0,8% auf 45,1%.
Der Rückgang positiver Beurteilungen gilt fast in gleichem Maße (-3,3%) auch für die durchschnittliche Beurteilung der eigenen Branchenlage, die aber wesentlich kritischer gesehen wurde. Der gegenüber dem letzten Frühjahr deutlich niedrigere Anteil der (sehr) guten Beurteilungen (10,2%) blieb weiterhin deutlich hinter den zwar auch rückläufigen (-3,5%) schlechten Einschätzungen der Branchenlage (34,9%) zurück. Mehr als die Hälfte (54,9%) der Teilnehmer beurteilten allerdings die Lage ihrer Branche mit zufriedenstellend (+6,9%).
Die kurzfristigen und die langfristigen Geschäftsaussichten wurden dagegen deutlich besser beurteilt als im letzten Frühjahr, wobei die kurzfristigen Perspektiven immer noch von weit mehr Handelsvertretern pessimistisch (-3,7% auf 26,9%) als optimistisch (+3,9% auf 10,9%) gesehen wurden. Langfristig erwartete aber nur fast jeder vierte (+2,6% auf 24%) eine Verschlechterung, aber deutlich mehr als jeder dritte Teilnehmer (+4,8% auf 35,4%) eine Verbesserung. Keine Veränderung erwarteten kurzfristig 58,3% und langfristig 29,1% der Teilnehmer.
Einschätzungen der jeweiligen Branchenlage unverändert weiterhin sehr skeptisch
Ziemlich unverändert blieben im Gesamtdurchschnitt gegenüber dem vergangenen Frühjahr die gegenüber der Geschäftslage immer deutlich kritischeren Beurteilungen der jeweiligen Branchenlage, mit einem 3,3-prozentigen Rückgang der (sehr) guten Einschätzungen auf zusammen 10,2% und einem 3,5-prozentigen Rückgang der schlechten Beurteilungen um 4,2% auf 34,9%. Der Anteil der zufriedenstellenden Beurteilungen der jeweiligen Branchenlage wuchs deutlich, um 6,9% auf 48%.
Zukunftserwartungen: kurzfristig etwas weniger pessimistisch, langfristig erheblich optimistischer
Die kurzfristigen Geschäftserwartungen der teilnehmenden Handelsvertreter sind etwas weniger pessimistisch als im vergangenen Frühjahr. Der Anteil derjenigen, die eine kurzfristige Verschlechterung erwarteten, sank um 3,7% auf immer noch 26,9%. Gleichzeitig stieg auch der Anteil der Teilnehmer, die kurzfristig eine Verbesserung erwarteten, um 3,9% auf 10,9%. Der Anteil der Handelsvertreter, die kurzfristig keine Veränderung erwarteten, erhöhte sich minimal, um 1,1% auf 58,3%.
Langfristig gingen mit 35,4 % spürbar mehr (+4,8%) der teilnehmenden Handelsvertreter von einer Besserung aus als im Frühjahr. Keine langfristige Veränderung erwartete mit 29,1% ein jetzt um 0,7% minimal gewachsener Anteil der Befragten. Aber der Anteil der Handelsvertreter mit schlechteren langfristigen Geschäftserwartungen ist auch um 2,6% auf 24% aller Teilnehmer leicht gewachsen, liegt damit aber um über elf Prozentpunkte unter dem Anteil der Optimisten. Die langfristigen Geschäftsaussichten werden somit deutlich optimistischer beurteilt als die kurzfristigen.
Mit einem Rückgang von 8,3% ist der Anteil derjenigen, die sich keine Beurteilung der langfristigen Geschäftsaussichten zutrauen, auf nur noch gut ein Neuntel der Teilnehmer (11,4%) gesunken.
Vermittelter Warenumsatz weiterhin deutlich rückläufig
Im aktuellen Vertriebsbarometer wurde auch die Entwicklung des vermittelten Warenumsatzes im letzten abgeschlossenen Vorquartal (II 2025) gegenüber dem Quartal davor (I 2025) erhoben. Im letzten abgeschlossenen Quartal konnten nur 15,4% (-5,2% gegenüber der Frühjahrserhebung) der beteiligten Handelsvertreterbetriebe ihren vermittelten Warenumsatz um bis zu 10 Prozent gegenüber dem Vorquartal steigern. Nur 4 % (-2,6%) der Teilnehmerbetriebe konnten ihren vermittelten Warenumsatz um 11% bis 30% und mit 2,3% geringfügig mehr (+0,5%) der Teilnehmer um mehr als 30 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal steigern. Insgesamt gelang also nur noch 21,7% (-7,3%) der Handelsvertreter eine Steigerung ihres vermittelten Warenumsatzes.
Dagegen mussten im zweiten Quartal 2025 fast jeder dritte (32,6%, +5%) der teilnehmenden Handelsvertreter einen Rückgang seines vermittelten Warenumsatzes um bis zu 10 Prozent bzw. sogar einen Rückgang von 11 bis 30 Prozent (31,4%, +3,8%) hinnehmen. Nur der Anteil der Handelsvertreter, die einen Rückgang ihres vermittelten Warenumsatzes von mehr als 30 Prozent verkraften mussten, ist gegenüber unserer letzten Frühjahrserhebung von 9,2% auf 6,9% erneut zurückgegangen. Der Anteil von allen Teilnehmerbetrieben, die im zweiten Quartal einen Rückgang des vermittelten Warenumsatzes gegenüber dem Vorquartal zu verzeichnen hatten, lag mit 70,9% (+6,5%) also wiederum deutlich höher, als der 21,7-prozentige Anteil derjenigen, die ihren vermittelten Warenumsatz im zweiten Quartal 2025 gegenüber dem Vorquartal steigern konnten.
Die wichtigsten Ergebnisse
- Gut 25% der Teilnehmer (-3,7) beurteilten ihre eigene aktuelle Geschäftslage als gut oder sehr gut. So positiv beurteilten aber nur 10,2% (-3,3%) auch die aktuelle Lage ihrer Branche. Über 45% (-0,8%) bzw. fast 55% (+6,9%) der befragten Handelsvertreter hielten ihre Geschäfts- bzw. Branchenlage für zufriedenstellend. Der Anteil der schlechten Beurteilungen der Geschäftslage stieg gegenüber dem vergangenen Frühjahr um 4,4% auf 29,7%, der entsprechende Anteil negativer Beurteilungen der Branchenlage sank um 3,5% auf 34,9%.
- Nur knapp jeder neunte Teilnehmer (10,9%), aber 3,9% mehr als im Frühjahr, rechnete kurzfristig mit einer Verbesserung der Geschäftslage. Kurzfristige Verschlechterungen erwarteten mit 26,9% zwar deutlich mehr Handelsvertreter, aber weniger (-3,7%) als im Frühjahr und damit auch deutlich weniger, als der um 1,1% gestiegene Anteil von 58,3% der Teilnehmer, die kurzfristig keine Änderungen erwarteten.
- Die langfristigen Perspektiven beurteilte mit 35,4% der größte Einzelanteil der Teilnehmer positiv, 4,8% mehr als im Frühjahr. Nur geringfügig, um 0,7% wuchs der Anteil von 29,1% der Befragten, die langfristig keine Änderung erwarteten. Der Anteil der Pessimisten ist dabei gleichzeitig um 2,6% auf 24% der Befragten gewachsen. Nur noch 11,4% der Handelsvertreter (-8,3%) hielten die langfristigen Perspektiven ihrer Branche für nicht beurteilbar.
- Der Anteil der Teilnehmerbetriebe mit einer Steigerung des vermittelten Warenumsatzes im zweiten Quartal 2025 gegenüber dem Vorquartal ist um 7,3% auf 21,7% spürbar zurückgegangen. Der 70,9-prozentige Anteil derjenigen, die einen Rückgang ihres vermittelten Warenumsatzes hinnehmen mussten, ist um 6,5% gestiegen.
Quelle und Kontaktadresse:
Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für Handelsvermittlung und Vertrieb (CDH) e.V., Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin, Telefon: 030 72625600