Pressemitteilung | Photoindustrie-Verband e.V. (PIV)

4K - Die neue Qualität des Videobildes, von der auch Fotografen profitieren

(Frankfurt am Main) - Seit etwa zwei Jahren beschäftigt die "K-Frage" TV-Bild-Qualitätsfanatiker in aller Welt. Dabei ist Full-HD noch nicht einmal annähernd flächendeckend in den Haushalten etabliert. Doch die Industrie drängt erneut mit einer weiteren TV-Gerätegeneration auf den Markt, die offiziell als U(ltra)HD - abgekürzt häufig auch als 4K bezeichnet - einen noch nie dagewesenen Fernsehgenuss mit lebensechten Farben in einzigartiger Schärfe verspricht. "4K ist aber nicht nur ein zentrales Thema der Fernsehhersteller, sondern auch der Foto- und Imagingbranche mit ihren Aufnahmegeräten - ob Camcordern, Spiegelreflex- oder kompakten Systemkameras, ja selbst Smartphones", so Christoph Thomas, Vorsitzender des Photoindustrie-Verbandes. Dementsprechend wird 4K auch die photokina 2014, die vom 16. bis 21. September in Köln ihre Tore öffnet, thematisch mit beherrschen.
Einführung eines neuen Qualitätsstandards

"Bei der Einführung neuer Qualitätsstandards konnte zurückliegend mit Plasma, OLED, LCD, LED, Full HD und HD im Videogerätebereich sowie aktuell mit UHD und 4K bei der Namensgebung zwar keine einheitliche Bezeichnung für den TV-Standard gefunden werden, doch das ist nicht entscheidend", so Christoph Thomas, Vorsitzender des Photoindustrie-Verbandes, der weiter ausführt, dass sich Industrie und Normierungsinstitutionen einig darüber sind, dass der neue Qualitätsstandard schon in diesem Jahr seinen unaufhaltsamen Siegeszug beginnen und in der Spitze den 1.080p Full HD als beste Fernsehgeräte des Marktes ablösen wird.

"Bereits im Sommer 2012 wurde der Name Ultra-High-Definition von der CEA (Consumer Electronic Association) für TV-Bildschirme, die mindestens eine Auflösung von 3.840 × 2.160 Bildpunkten aufweisen, eingeführt", so der Photoindustrie-Verbandsvorsitzende weiter. Gleichzeitig kündigte Sony an, dass man die neue Technologie in den eigenen Geräten als "4K Ultra High Definition" bezeichnen wolle. Inzwischen wird weltweit, sowohl in Fach- als auch in Verbraucherkreisen, meist nur das Kürzel 4K verwendet. Dieser Sprachregelung hat sich bis heute die Mehrzahl der TV-Gerätehersteller angeschlossen, ganz gleich, ob von Inhalten, Abspiel- oder Aufnahmegeräten die Rede ist. Damit stehen heute vier unterschiedliche Qualitätsstandards für TV- und Heimkino-Anwendungen zur Wahl: SD (Standard Definition 480p/540p), HD (High Definition 720p), Full HD (Full High Definition 1.080i/p) und UHD (Ultra High Definition 2.150p). Doch wegen der Auflösung allein, würde sich zurzeit die Anschaffung eines deutlich teureren Fernsehgerätes kaum lohnen. Schon gar nicht, wo noch kaum einer der großen Sender Programme in der neuen Qualität bietet und es auch nur eine kleine Auswahl an Speicher-, Abspiel- und Aufnahmegeräten gibt.
4K garantiert Heimkinogenuss

Aber warum tut das dem Hype gegenüber der neuen Technik trotzdem keinen Abbruch und was verbirgt sich im Detail hinter der von der Industrie gepriesenen Fernsehtechnik, die inzwischen auch schon die Videofunktionen der System- und Action-Kameras im Consumer-Markt erreicht hat, tatsächlich? Ist damit das Ende des letzten Hypes, der 3D-Technik, besiegelt? Ganz im Gegenteil: Die neuen 4K-Geräte liefern das beste 3D-Fernsehbild, das es im Heimkino und auf den TV-Geräten im häuslichen Wohnzimmer je gab. Durch ihre hohe Auflösung können die 4K-Geräte 1.080p Full-HD-Auflösung für jedes Auge bieten, so dass ein 3D-Erlebnis ohne sichtbare Linienstrukturen oder Artefakte möglich wird. Auch für die Entwicklung von 3D-Geräten, deren Bilder sich ohne Spezialbrille genießen lassen, ist 4K eine wichtige Voraussetzung.
4K-Aufnahmegeräte selbst für Hobbyfilmer

Was vor rund zwei Jahren auch in den Verbrauchermarkt Einzug hielt, gilt in der professionellen Kino-, Fernseh- und Werbefilmproduktion bereits seit Mitte der 1980-er Jahre als Hoffnungsträger bei der Optimierung der Fernsehbilder für die Wiedergabe auf den TV-Displays und der Kinoleinwand. Schon damals nutzten einige anspruchsvolle Filmproduzenten und Werbeunternehmen, so beispielsweise auch der berühmte Regisseur und Filmproduzent George Lucas, UHD-Material als Ausgangsmaterial für die digitale Nachbearbeitung ihrer Spielfilme. Seit nun auch Spiegelreflex- und Systemkameras mit ihren großen Sensoren Video digital aufzeichnen können, erreicht das bisher den professionellen TV- und Kinoproduzenten vorbehaltene, digitale 4K-Videoformat auch breitere Verbraucherschichten. Ob System- oder Action-Kamera - jetzt können selbst Hobbyfilmer ihre Erlebnisse in bester Kino- und TV-Qualität aufzeichnen und präsentieren.

Der technische Fortschritt, der die neue Fernsehgeräte-, Camcorder-, Spiegelreflex- und Systemkamerageneration im Vergleich zu Full-HD ausmacht, betrifft, neben der höheren Auflösung, die gleichmäßiger erscheinenden Farbflächen und Pixelstrukturen, die auch bei kurzen Betrachtungsabständen unsichtbar werden, und nicht zuletzt auch die höhere Bildfrequenz, die selbst bei Actionszenen für eine flimmerfreie Wiedergabe sorgt. Sie ist der Leistungsfähigkeit der neuen Prozessoren geschuldet. Hinzu kommt ein deutlich größerer Dynamikumfang, der vor allem den größeren Bildsensoren in den Aufzeichnungsgeräten und der Wiedergabequalität moderner LEDs zu verdanken ist. Dies ermöglicht auch bei Aufnahmen von schwach beleuchteten Szenen Bilder mit besserer Detailzeichnung in den hellen und dunklen Bereichen. Aber es führt auch zu einer lebensechten Wiedergabe von strahlendem Weiß und tiefdunklem Schwarz. Satte, natürlich wirkende Farben sind ebenso ein Kennzeichen der Fernsehgeräte mit 4K-Qualität.

Die extrem hohe Rechenleistung der Kameraprozessoren als Voraussetzung für die Aufnahme von 4K-Videosequenzen mit voller Auflösung und kurzen Belichtungszeiten kommt auch Fotografen zugute. Sie können aus einer Filmszene Einzelbilder herauskopieren und großformatig ausdrucken, die genau den optimalen Augenblick einer Action zeigen, was bisher vor allem vom Gespür des Fotografen für den entscheidenden Augenblick, dem "Decisive Moment" wie ihn der große Henri Cartier-Bresson einst nannte, abhing.

Doch 4K ist längst noch nicht das Ende der Fusion von hochwertigem Videobild und der Fotografie. Schon tüfteln die Entwickler daran, die nächste Hürde zu nehmen, um die doppelte, 8K-Auflösung, zu etablieren. Neben Kinos mit Großprojektion würden auch professionelle Fotografen davon profitieren, die das perfekte Foto aus einer Filmsequenz herausschneiden und für großformatige Abzüge nutzen könnten. Voraussetzung sind Sensoren, die sich in entsprechender Geschwindigkeit auslesen lassen, Prozessoren, mit denen die Daten ausreichend schnell verarbeitet werden können, und Speichermedien, die in der Lage sind, die datenintensiven Inhalte in der gewünschten Qualität abspielen zu können - von den entsprechenden Bildschirmen und Projektoren ganz zu schweigen.

Doch zunächst wird erst einmal 4K UHD die Qualität, in der wir Videos, aber auch Fotos auf Bildschirmen oder in der Projektion auf der Leinwand erleben, einen gewaltigen Schritt nach vorne tragen. Sie wird das Kinoerlebnis im Wohnzimmer ermöglichen. Der neue Standard verspricht aber auch, der Enttäuschung, die bisher viele Fotografen äußerten, wenn sie ihre alten Dias und Negative in digitalisierter Form präsentierten, ein Ende zu setzen. 4K kann auch Bildern aus analogen Zeiten neues Leben einhauchen und dabei ihr gesamtes Informationsspektrum an Farbe, Schärfe und Dynamik nutzen.

Quelle und Kontaktadresse:
Photoindustrie-Verband e.V. Pressestelle Mainzer Landstr. 55, 60329 Frankfurt am Main Telefon: (069) 25561410, Fax: (069) 236521

(sy)

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