8,23 Milliarden - Menschenrechte unter Druck
(Hannover) - Zum Jahreswechsel 2025/26 leben nach aktuellen Schätzungen 8.228.320.379 Menschen auf der Welt. Das sind 72.820.181 mehr als vor einem Jahr – ein Zuwachs fast in der Größenordnung der Bevölkerung Deutschlands. Doch während in der Bundesrepublik die Geburtenraten stetig sinken und eine Überalterung der Gesellschaft droht, lebt in Afrika südlich der Sahara die größte Jugendgeneration aller Zeiten. Über 40 Prozent der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre alt. „Dass diese jungen Menschen, insbesondere die jungen Frauen und Mädchen, in die Lage versetzt werden, selbst zu entscheiden, ob, wann und mit wem sie wie viele Kinder bekommen, ist nicht nur die Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Bevölkerungs-entwicklung, sondern vor allem ein Menschenrecht”, betont Angela Bähr, Programm-Vorständin der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW). Doch dieses Menschenrecht werde weltweit wieder zunehmend in Frage gestellt.
Zugang zu medizinischer Versorgung, zu Verhütung und Aufklärung, das Recht, frei und sicher über Partnerschaft, Schwangerschaft und Familiengründung zu entscheiden sowie der Schutz vor Zwang, Gewalt und Diskriminierung gehören seit der Weltbevölkerungskonferenz vor über 30 Jahren in Kairo in den Wertekanon der Vereinten Nationen und seit 2015 zu deren Nachhaltigkeitszielen, die bis 2030 erreicht werden sollen. Aktuell sei aber weniger Fortschritt, als vielmehr ein sich bedrohlich beschleunigender Rückschritt zu verzeichnen, beklagt Angela Bähr. „Frauenrechte, Frauengesundheit und mühsam errungene Fortschritte in der Selbstbestimmung geraten zunehmend unter politischen und gesellschaftlichen Druck. Programme zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechten werden in Frage gestellt oder gar nicht mehr finanziert.” Diese Entwicklung habe seit dem Amtsantritt Donald Trumps und der Schließung von USAID geradezu dramatische Ausmaße angenommen.
Auch in Europa und Deutschland sind erhebliche Kürzungen vorgenommen worden. Eine aktuelle parlamentarische Initiative aus den Reihen der Opposition zeigt, dass selbst hierzulande der Gegenwind für das Menschenrecht wächst, über den eigenen Körper zu bestimmen. Umso wichtiger sei es, dass die sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte im aktuellen Koalitionsvertrag stehen, betont Angela Bähr und fügt hinzu: „Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan wurde gerade zum She Decides Champion ernannt. Das ist nicht nur ein starkes Symbol, sondern vor allem auch der Auftrag, Selbstbestimmung und Prävention zu fördern und zu schützen – gerade dort, wo sie politisch unter Druck gerät.”
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW), Nicole Langenbach, Pressesprecher(in), Hindenburgstr. 25, 30175 Hannover, Telefon: 0511 94373-0
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