Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V.

Abgabenlast bedroht kleine und mittelständische Bäckereien

(Bad Honnef) - Angesichts sinkender Umsatz- und Beschäftigtenzahlen im Bäckerhandwerk fordert der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks ein Vorziehen der ursprünglich geplanten steuerlichen Entlastung des Mittelstandes, die auf das kommenden Jahr verschoben worden ist. Insgesamt müsse die Abgabenbelastung von Betrieben und Arbeitnehmern kurzfristig reduziert werden, um die Negativentwicklung aufzuhalten.

Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat im Rahmen der vierteljährlichen Handwerksberichterstattung die aktuellen Messzahlen für Umsatz und Beschäftigte der selbständigen Handwerksunternehmen veröffentlicht, die vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks in absolute Zahlen umgerechnet werden. Nach dieser Berechnung auf der Grundlage der Zahlen des Statistischen Bundesamtes nahm der Umsatz des Bäckerhandwerks im Jahre 2002 um 3,2 Prozent ab im Vergleich zu 2001 und betrug 13,013 Mrd. Euro. Ohne Berücksichtigung zwischenzeitlicher Preissteigerungen lag der Umsatz damit nominal auf dem Niveau von 1995.

Im Jahresdurchschnitt 2002 wurden im Bäckerhandwerk 300.200 Personen beschäftigt. Das bedeutet einen Rückgang von 9.300 gegenüber 2001 (- 3 Prozent).

Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, Peter Becker, erklärte hierzu: "Die beklagenswerte wirtschaftliche Gesamtsituation schlägt sich immer stärker im handwerklichen Mittelstand und damit auch im Lebensmittelhandwerk nieder. Der ohnehin äußerst harte Wettbewerb im Brot- und Backwarenbereich wird verschärft durch ständig zunehmende Kostensteigerungen, die ausschließlich vom Gesetzgeber zu verantworten sind. Die für Januar vorgesehene steuerliche Entlastung des Mittelstandes hat nicht stattgefunden, obwohl die zur Begründung herangezogene Flutkatastrophe keineswegs den zunächst befürchteten Finanzaufwand erfordert hat. Verbunden mit den Steigerungen im Bereich der Ökosteuer und im Sozialabgabenbereich wirkt sich die Kostenbelastung mittlerweile existenzbedrohend für viele kleine und mittlere Unternehmen des Bäcker- und Konditorenhandwerks aus. Damit sind Ausbildungsplätze, Arbeitsplätze und selbständige Existenzen in besorgniserregender Zahl gefährdet.

Wir fordern Bundesregierung und Gesetzgeber auf, endlich durchgreifende Maßnahmen zur Senkung der staatlich verordneten Steuer- und Abgabenlast zu ergreifen. Unser Bäcker- und Konditorenhandwerk wird seinerseits durch eine Qualitäts- und Qualifikationsoffensive die Antwort auf die Herausforderungen des Wettbewerbs geben."

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. Bondorfer Str. 23, 53604 Bad Honnef Telefon: 02224/77040, Telefax: 02224/770440

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