Pressemitteilung | Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) - Geschäftsstelle Köln

Abrechnungs-Skandal: Zahnärzte verurteilen verdeckte Gewinnbeteiligung und das staatsdirigistische Klima für kriminelle Geschäfte

(Berlin) - „Wir verurteilen jede verdeckte Gewinnbeteiligung durch den Einkauf von ausländischem Zahnersatz. Allerdings darf die emotionalisierte Berichterstattung nicht dazu führen, dies als gängige Praxis erscheinen zu lassen“, betont Rolf-Jürgen Löffler. Der Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) begrüßt die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und fordert harte Strafen in den Fällen, in denen der Betrugsverdacht nachgewiesen wird.

Die 55.000 Zahnärzte in Deutschland arbeiteten ehrlich und gewissenhaft. Insgesamt werden rund 9 Mrd. Euro für Zahnersatz ausgegeben. 25 Prozent der Zahnarztpraxen verfügen über ein eigenes Labor. Jeder Zahnarzt haftet persönlich für den Zahnersatz, den er seinem Patienten implementiert. Im Übrigen sei nicht jeder Zahnersatz aus dem Ausland per se schlecht. „Es geht mir nicht darum das Problem herunterzuspielen, aber die Krankenkassen nutzen diesen Vorfall wieder einmal als willkommene Gelegenheit, für ihre Finanzierungssorgen einen Sündenbock zu finden“, so Löffler.

Dabei gebe es wie so häufig eine Geschichte hinter der Geschichte. Die Höchstpreise für Zahnersatz sind soeben wieder einmal um 5 Prozent abgesenkt worden, während die Laborkosten ständig ansteigen. „Ohne dass ich das illegale Verhalten der Beteiligten entschuldigen möchte, muss man doch sehen, dass diese sozialistisch verordnete Preisgestaltung anscheinend das Klima für kriminelle Machenschaften fördert", kritisiert der KZBV-Vorstand.

Sollte sich der Betrugsverdacht gegen die Zahnärzte erhärten und es zu einer Verurteilung kommen, dann werden die Betroffenen auch mit Sanktionsmaßnahmen von Seiten der Kassenzahnärztlichen Vereinigungen rechnen müssen. Disziplinarrechtlich kann dies vom Verweis über eine Geldstrafe bis hin zum Zulassungsentzug gehen.

Für Rückfragen: Lisa Braun, Pressestelle der KZBV
Tel.: 030 / 28 01 79 27

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) Universitätsstr. 71-73 50931 Köln Telefon: 0221/40010 Telefax: 0221/404035

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