Pressemitteilung | Kassenärztliche Bundesvereinigung KdÖR (KBV)

Abrechnungs-Skandal: Zahnärztliche Selbstverwaltung überprüft mit Nachdruck eingereichte Rechnungen

(Berlin) - "Wer Zahnersatz benötigt, sollte im Gespräch mit seinem Zahnarzt Qualität, Herkunft und Kosten der Maßnahmen ausführlich erörtern", rät der Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Dr. Rolf Jürgen Löffler, hinsichtlich der Betrugsvorwürfe gegen das Dentalhandelsunternehmen Globudent. Jeder Zahnarzt gebe gern ausführlich Auskunft über die möglichen Behandlungsalternativen sowie Herkunft und Bearbeitung der verwendeten Materialien. Wer im zahnärztlichen Beruf erfolgreich bestehen wolle, betont der KZBV-Vorsitzende mit Hinweis auf das geltende Haftungsrecht der Zahnärzte, müsse für seine Patienten ohnehin nachhaltige Qualität bieten und werde mit "Pfusch" nicht durchkommen.

Das von der Wuppertaler Staatsanwaltschaft mit Ermittlungen belegte Mülheimer Unternehmen soll Billigzahnersatz aus China gemeinsam mit Zahnärzten bei den Krankenkassen zu weit überhöhten Preisen abgerechnet haben. "Sollte sich der Betrugsvorwurf gegen einzelne Zahnärzte erhärten, werden diese von den KZVen mit den entsprechenden Sanktionen bis zum Zulassungsentzug belegt," so Löffler.

Für die Überprüfungen entscheidend sei, ob die über das Unternehmen erzielten Preisvorteile auch legal als Rabatte an die Patienten und Krankenkassen weitergegeben wurden. "Nicht jeder Zahnersatz aus dem Ausland ist schlecht", differenziert der KZBV-Vorsitzende. Und nicht jeder, der Rechnungen des Mühlheimer Unternehmens eingereicht hat, sei zwangsläufig ein schwarzes Schaf. Die zahnärztlichen Selbstverwaltungen würden "in vollem Umfang" zur Aufklärung der Betrugsvorwürfe beitragen.

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Herbert-Lewin-Str. 3 50931 Köln Telefon: 0221/40050 Telefax: 0221/408039

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