Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Abschaffung der Arzt-im-Praktikum–Phase wichtiger Schritt gegen Ärztemangel

(Berlin) - Zur heutigen Verbändeanhörung im Bonner Bundesgesundheitsministerium zur Änderung der Bundesärzteordnung und Abschaffung der AiP-Phase erklärt der Vorsitzende des Ärzteverbandes Marburger Bund, Dr. Frank Ulrich Montgomery:

"Die geplante Abschaffung des Arztes-im-Praktikum (AiP) ist eine wichtige Maßnahme gegen den akuten Ärztemangel in Krankenhäusern. Überlange Arbeitszeiten und miserable Bezahlung mit halbem Assistenzarztgehalt während dieser 18monatigen Praktikumsphase verstärken die besorgniserregende Ärzteflucht aus den Kliniken. Krankenhäuser verlieren zurzeit rund 20 Prozent des ärztlichen Nachwuchses, der nicht bereit ist, für 1.000 Euro brutto im Monat Knochenarbeit zu leisten.

Unverständlich ist, dass trotz Ärzteknappheit Gesundheitsministerin Ulla Schmidt bis zum Wintersemester 2004 mit der Abschaffung des AiP warten will. Demnach sollen alle, die bis zum 30. September 2004 ihr Examen ablegen, diese Phase noch voll durchlaufen. Damit ist die Gefahr groß, dass Examenskandidaten ihren Abschluss unnötig bis zu diesem Stichtag aufschieben und somit den Ärztemangel verschärfen.

Außerdem wird es nach dieser Stichtagsregelung unterbezahlte Ärzte im Praktikum noch bis Ende März 2006 geben. Weil die Attraktivität des Arztberufes dringend verbessert werden muss, muss diese Phase schnellstmöglich abgeschafft werden, damit Berufsneulinge sofort Assistenzarztgehalt nach BAT II a erhalten. Spätestens zum 01. Oktober 2004 darf es keinen AiP mehr geben.

Der AiP hat schon lange seine Existenzberechtigung verloren, da die notwendige praktische Erfahrung mit der im Juni 2002 geänderten Approbationsordnung und der Pflichtweiterbildung vor einer Niederlassung als Kassenarzt garantiert wird."

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. - Bundesverband Riehler Str. 6, 50668 Köln Telefon: 0221/9731680, Telefax: 0221/9731678

NEWS TEILEN: